Allgemeines und Herkunft

Die Speiserübe (Brassica rapa subsp. rapa) gehört zur Familie der “Kreuzblütler” und zur Gattung “Kohl”. Sie stammt von der in Europa, Westasiens und Nordafrika vorkommenden Wildpflanze “Rübsen” ab. Sie wurde schon während des Mittelalters in Europa angebaut und zählte damals mit als Grundnahrungsmittels. Mit der Einführung der Kartoffel hatte sie allerdings an Bedeutung verloren.

Als Speiserübe werden verschieden Formen bezeichnet. Beliebte Sorten für den Anbau im Garten sind unter anderem die Mairübe, Teltower Rübchen sowie die Herbstrübe.

Standort und Boden

Speiserüben bevorzugen einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Als Mittelzehrer benötigen sie einen lockeren, lehmigen oder sandigen Boden, welcher reich an Humus ist. Im Idealfall reichert man das Gemüsebeet vor der Aussaat mit Kompost an. Frischer Stallmist ist hingegen ungeeignet. Schwere Böden sind ungünstig, da diese den Geschmack negativ beeinflussen können.

Anbau, Aussaat und Pflanzung

Speiserüben kann man von Mitte März bis April und von Juli bis Anfang August direkt ins Freiland säen. Dabei werden Mairübchen vorwiegend im Frühjahr ausgesät und Herbstrüben sowie Teltower Rübchen zwischen Juli und August.

Bei der Aussaat sollte man, je nach Sorte, einen Pflanzabstand von 10 bis 20 Zentimetern und ein Reihenabstand von 30 Zentimetern, bei einer Saattiefe von 0,5 bis 1 Zentimeter, einhalten.

Pflege

Speiserüben sind relativ anspruchslos in der Pflege. Man sollte das Beet regelmäßig von Unkraut befreien und hacken sowie gleichmäßig feucht halten. Wurde bei der Beetvorbereitung genügend Kompost in den Boden gearbeitet, ist keine weitere Düngung erforderlich.

Zu eng gesäte Speiserüben muss man vereinzeln, damit sie sich gut entwickeln können.

Ernte und Lagerung

Mairübchen erntet man ab Mai. Damit diese im Sommer nicht holzig werden oder platzen, sollte man sie spätestens Ende Juni vom Beet holen. Die Herbstrüben sowie Teltower Rübchen kann man hingegen von Mitte Oktober bis zum Eintreten des Frostes ernten. Für die Ernte lockert man den Boden vorsichtig mit dem Spaten oder einer Grabegabel und dreht die Rüben vorsichtig aus dem Boden.

Im Gemüsefach des Kühlschrankes halten sich die Rüben bis zu zwei Wochen. Als Alternative kann man sie auch im Sand einschlagen. Zuvor sollte man allerdings das Laub entfernen. Eine weitere Möglichkeit ist es, die Rüben kleinzuschneiden, zu blanchieren und anschließend einzufrieren.

Mischkultur und Fruchtfolge

Als Mischkultur eignen sich besonders Stangenbohnen, Erbsen, Kartoffeln, Kopfsalat, Lauch, Radieschen, Rote Bete, Schwarzwurzeln, Sellerie, Spargel, Spinat und Tomaten. Speiserüben sollte man hingegen nicht mit anderen Kohlarten in der Mischkultur pflanzen. Darüber hinaus eignen sich Speiserüben durch die kurze Kulturzeit als Vor- bzw. Nachkultur für anderes Gemüse.

Um verschiedenen Krankheiten und Schädlingen vorzubeugen, sollte man eine Anbaupause von Pflanzen aus der Familie “Kreuzblütler” von vier Jahren einhalten.

Krankheiten und Schädlinge

Da die Speiserübe über eine vergleichsweise kurze Kulturzeit verfügt, wird sie im Gegensatz zu anderen Kreuzblütlern nicht so häufig von Schädlingen und Krankheiten befallen. Nichtsdestotrotz können sie bei langanhaltenden Trockenperioden von Erdflöhen befallen werden. Vorbeugend hilft es den Boden feucht zu halten. Um Kohlfliegen abzuhalten, hilft es ein Kulturschutznetz über der Rübe auszubringen. Die gefürchtete Kohlhernie kann durch Einhalten der Fruchtfolge vermieden werden.

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