Allgemeines und Herkunft

Gurken (Cucumis sativus), auch Kukumer oder Gartengurke genannt, gehören zur Familie der “Kürbisgewächse” und zur Gattung “Gurken”. Alle heutigen bekannten Gurkenarten stammen von extrem bitteren und kleinfruchtigen Wildformen aus den subtropischen Gebieten des Himalajas ab. Dort wurde sie wahrscheinlich schon um 1500 v. Chr. domestiziert. Aus Indien hat sich die Gurke über Vorderasien aus in die Mittelmeerregion verbreitet, wo sie ab 200 v. Chr. angebaut wurde. Seit dem Mittelalter ist sie auch bei uns in Deutschland bekannt. Die uns bekannten Schlangengurken werden erst seit dem späten 19. Jahrhundert durch die Verbreitung von Gewächshäusern gezüchtet

Man unterscheidet, bedingt durch ihre Nutzung, im Wesentlichen zwei Sortengruppen. Die Salatgurke oder auch Schlangengurke genannt sowie die Einlege- bzw. Gewürzgurke.

Standort und Boden

Aufgrund ihres hohen Wärmebedarfes baut man Gurken hierzulande weitestgehend im Gewächshaus an. Im Freiland benötigen sie einen vollsonnigen und windgeschützten Standort.

Als Starkzehrer brauchen Gurken einen humusreichen und lockeren Boden, welchen man gleichmäßig feucht halten sollte. Den Boden sollte man im Herbst oder im zeitigen Frühjahr bereits mit organischem Dünger und Kompost aufbessern. Besonders Pferdemist eignet sich hierfür. Im Beet einen Graben ausheben und mit Pferdemist füllen, dadurch erhalten die wärmebedürftigen Gurken eine “Fußbodenheizung”.

Anbau, Aussaat und Pflanzung

Gurken sind kälteempfindlich und man sollte sie erst nach den Eisheiligen Mitte Mai in den Garten pflanzen bzw. aussäen. Möchte man Gurken vorziehen, sollte man damit nicht vor Ende April beginnen, da die Jungpflanzen ansonsten zu groß werden. Temperaturen über 20 Grad Celsius begünstigen einen schnellen Keimerfolg. Zieht man die Gurken vor, muss man beim Auspflanzen darauf achten, die feinen Wurzeln nicht zu verletzen.

Je nach Sorte sollte ein Reihenabstand von 100 bis 170 Zentimetern und ein Pflanzabstand von 30 bis 40 Zentimetern eingehalten werden. Die Saattiefe sollte zwei bis drei Zentimeter betragen.

Hält man die Gurken nicht im Gewächshaus, gedeihen sie besonders gut auf kleinen Wällen, Hügel- oder Hochbeeten.

Um den ganzen Sommer über frische Gurken aus dem Garten genießen zu können, kann man diese, bis Ende Juli, auf dem Bett oder im Gewächshaus pflanzen.

Pflege

Auf eine ausreichende Wasser- und Nährstoffzufuhr sollte man bei Gurken achten. Hat man bei der Beetvorbereitung genügend Kompost und Pferdemist in den Boden eingearbeitet, wird die benötigte Nährstoffzufuhr durch Zugabe von Hornmehl, Brennessel- oder Beinwell-Jauche Anfang Juli und Anfang August sichergestellt. Gießen sollte man am besten am Morgen mit lauwarmem Wasser, dieses verhindert die Bildung bitterer Früchte.

Im Gewächshaus fördert eine Mulchschicht aus Rasenschnitt das Wachstum und im Freiland hält eine Strohschicht die Gurken sauber und den Boden locker.

Gurken sind von Natur aus Rankpflanzen, von daher empfiehlt es sich, ihnen ein Ranggitter zur Verfügung zu stellen. Dies erhöht den Ernteertrag und die Früchte bleiben sauber und sind nicht so leicht für Schädlinge erreichbar.

Sollte es im September schon kälter werden, sollte man Freilandgurken vor der Kälte schützen, in dem man sie mit einer Folie abdeckt.

Ernte und Lagerung

Je nach Sorte und Wetterbedingungen kann man Gurken laufend von Mitte Juni bis in den Oktober ernten. Je häufiger man die Früchte pflückt, desto reicher setzen die Gurkenpflanzen neue Früchte an. Für die Ernte sollten die Gurken mit einem sauberen Messer am Stiel abschneiden.

Im Kühlschrank halten sich die frisch gepflückten Gurken ungefähr eine Woche. Zum Einfrieren sind sie nicht geeignet. Für eine längere Haltbarkeit werden sie üblicherweise eingelegt oder eingekocht.

Mischkultur und Fruchtfolge

Geeignete Pflanzen für die Mischkultur sind Basilikum, Borretsch, Dill, Fenchel, Hülsenfrüchte, Knollensellerie, Kohl, Kopfsalat, Kümmel, Rote Bete, Stangensellerie und Zwiebeln. Sie eignen sich darüber hinaus als Vorkultur vor Dicken Bohnen und Senf und als Nachkultur für Spinat und Melde.

Gurken sollte hingegen nicht mit Kartoffeln, Paprika, Radieschen, Rettich und Tomaten in der Mischkultur gepflanzt werden.

Gurken sind mit sich selbst und anderen Kürbisgewächsen selbst unverträglich, deswegen sollte auf jeden Fall eine Anbaupause von vier Jahren eingehalten werden.

Krankheiten und Schädlinge

Gurken sind anfällig für verschiedene Krankheiten und Schädlinge. Besonders im Gewächshaus sind Gurken anfällig für die Gurkenblattlaus, die Gemeine Spinnmilbe und die Gewächshausmottenschildlaus. Des Weiteren können besonders im Freiland die Trübe Feldwanze und der Gartenspringschwanz auftreten.

Pilzkrankheiten, welche die Gurke vor allem im Gewächshaus befallen können, ist die Sclerotina-Fäule, die Brennfleckenkrankheit, die Ulocladium-Blattfleckenkrankheit und die Gummistängelkrankheit. Der Echte Mehltau tritt bei Gurken hauptsächlich bei trocken-warmen Wetterperioden meist ab Spätsommer auf. Im Gegensatz zum Falschen Mehltau, welcher bei Feuchtwetterperioden auftritt. Der Grauschimmel tritt verstärkt bei Pflanzen auf, welche zu dicht gewachsen sind, zwischen denen sich eine hohe Luftfeuchtigkeit stauen kann.

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