Allgemeines und Herkunft

Dill (Anethum graveolens) auch Dille, Gurkenkraut, Gurkenkümmel, Dillkraut, Blähkraut oder Dillfenchel genannt, ist eine einjährige Gewürz- und Heilpflanze und gehört zur Familie der “Doldenblütler” sowie zur Gattung “Anethum”. Die ursprüngliche Heimat liegt in Vorderasien. In Europa wurde die Pflanze ab dem Mittelalter in den Klostergärten kultiviert. Auch die Benediktinerin Hildegard von Bingen hat das Kraut und seine Wirkung bereits im 12. Jahrhundert in ihren heilkundlichen Schriften erwähnt.

Dill ist nicht mit Borretsch zu verwechseln, welches auch als Gurkenkraut bezeichnet wird.

Standort und Boden

Dill bevorzugt einen sonnigen Standort, damit er seine ätherischen Öle voll entwickeln kann. Des Weiteren ist es von Vorteil einen windgeschützten Bereich zu wählen, da das Kraut ansonsten leicht umknickt. Als Schwachzehrer benötigt er einen humusreichen, gleichmäßig feuchten sowie durchlässigen Boden. Staunässe sollte man allerdings vermeiden. Auch wenn er auf mageren Böden zurechtkommt, sollte man den Boden vor der Aussaat mit Kompost aufbereiten.

Anbau, Aussaat und Pflanzung

Dill kann man von April bis Juli direkt ins Freiland säen. Da es sich um einen Lichtkeimer handelt, darf das Saatgut nur fein mit Erde bedeckt sein. Geht Dill zu dicht auf, vereinzelt man die jungen Pflanzen auf 30 bis 35 Zentimeter Abstand zu allen Seiten. Da Dill weder umpflanzen noch pikieren gut verträgt, sollte man auf eine Voranzucht verzichten.

Folgesaaten im Abstand von drei bis vier Wochen ermöglichen eine Ernte bis in den Herbst hinein. Lässt man Dill bis zur Samenreife stehen, sät er sich bei passenden Standorten immer wieder selbst aus.

Raupe des Schwalbenschwanzes auf einem Dillstängel. 

Pflege

Dill benötigt nicht allzu viel Pflege. Jedoch sollte die Pflanze bei andauernder Trockenheit regelmäßig gegossen werden, da sie einen feuchten Boden bevorzugt. Eine Mulchschicht oder Bodenbedeckung durch eine gute Mischkultur sind daher wichtig.

Ernte und Lagerung

Je nach Aussaattermin kann man die ersten Blätter und Blüten ab Mitte Mai ernten. Der Erntezeitraum erstreckt sich bis in den Oktober hinein. Die Dillblüten haben jedoch erst im August ihr intensivstes Aroma. Für die Ernte der Blätter benutzt man nur die zarten Spitzen und nicht das ganze Kraut.

Dill ist als Gewürzkraut am bekanntesten für Gurkensalat und eingelegte Gurken. Jedoch machen sich gehackte Dillblätter zum Beispiel auch gut im Quark, Kräuterbutter, Kartoffelsalat, Dillsaucen oder Marinaden. Dillblätter sollte man jedoch nicht mitkochen, sondern erst kurz vor dem Servieren hinzufügen, da sich ansonsten das Aroma verflüchtigt. Die Dillblüte lässt sich zum Dekorieren oder Aromatisieren von Kräuteressig oder Einlegen von Gurken verwenden.

Da Dill sehr schnell sein Aroma verliert, sollte man ihn am besten immer frisch ernten. Für die Trocknung sind die Dillspitzen weniger geeignet, da sie dadurch ihr Aroma verlieren. Besser ist es, sie einzufrieren.

Neben den Dillspitzen und der Dillblüte, kann man auch die Samen des Dills verwenden. Diese sind reif, sobald die Dolden eine hellbraune Farbe annehmen. Man kann sie zum Einlegen von Gurken oder für Kräuteressig verwenden. Sie besitzen ein kümmelartiges Aroma, welches sie auch durch Trocknung nicht verlieren.

Heilkunde

Dill wird in der Naturheilkunde selten verwendet, da es aus der Familie der Doldenblütler (Kümmel, Anis, Fenchel, usw.) wirksamere Kräuter gibt. Nichtsdestotrotz verfügt Dill über Inhaltsstoffe, welche appetitanregend, beruhigend, krampflösend und verdauungsfördernd wirken. Ähnlich wie Fenchel und Kümmel löst er Blähungen. Dillsamen sollen darüber hinaus die Milchbildung bei stillenden Frauen fördern.

Für die Zubereitung eines Dill-Tees werden ausschließlich die Samen verwendet. Einen Esslöffel Dillsamen mit einer Tasse kochendem Wasser übergießen und ungefähr fünf bis zehn Minuten ziehen lassen. Anschließend durch ein Sieb abgießen. Zwei bis drei Tassen am Tag. Dill-Tee wirkt entkrampfend, hilft bei Verdauungsbeschwerden, Unterleibskrämpfen sowie gegen Anspannung.

Achtung: In der Schwangerschaft sollte auf die Einnahme von Dillsamen verzichtet werden, da diese möglicherweise frühzeitige Wehen auslösen können.

Hinweis: Die hier vorgestellten Inhalte geben lediglich einen Überblick über die medizinische Nutzung und können keine Empfehlung darstellen. Bei ernsthaften oder unklaren Beschwerden gehe bitte unbedingt zu deinem Arzt oder Apotheker.

Mischkultur und Fruchtfolge

Dill ist eine gute Makiersaat bei Möhren. Man mischt Dillsamen mit Möhrensamen im Verhältnis 1:4. Durch den Dill keimen die Möhrensamen gleichmäßiger und schneller.

Geeignete Pflanzen für die Mischkultur sind darüber hinaus vor allem Baldrian, Gurken, Kohlarten, Lattichsalate (Kopfsalat, Pflücksalat, Eissalat usw.) Rote Bete und Zwiebeln. Bei Dicken Bohnen hält er Schwarze Läuse ab.

Ungünstige Nachbarschaften sind hingegen Fenchel und Wermut.

Um verschiedenen Krankheiten und Schädlingen vorzubeugen, sollte man eine Anbaupause von Pflanzen aus der Familie der “Doldenblütler” von drei Jahren einhalten.

Krankheiten und Schädlinge

Schädlinge, welche den Dill befallen können, sind zum Beispiel Blattläuse oder die Möhrenfliege. Des Weiteren können Krankheiten wie Wurzelfäule, Gurkenmosaikvirus und Fusarium-Welke auftreten.

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