Allgemeines und Herkunft
Zuckerhut (Cichorium intybus var. foliosum) gehört zur Familie der “Korbblütler” und zur Gattung “Zichorien”. Er ist eng verwandt mit dem Chicorée und Radicchio und stammt wie diese von der Wegwarte ab. In seiner heutigen Form als Salat ist er in Deutschland erst seit den 70er Jahren bekannt.
Der Zuckerhutsalat verdankt seinem Namen seiner typischen Zuckerhutform. Die Köpfe sind fest und können bis zu 45 Zentimetern hoch und etwa zwei Kilo schwer werden. Im Nutzgarten erfreut er sich seit einiger Zeit immer größerer Beliebtheit. Er wird vor allem im Herbst und Winter verzehrt, wenn es kaum andere Salate gibt.
Schnellübersicht Zuckerhut
Standort und Nährstoffbedarf:
sonnig bis halbschattiger Standort mit mittlerem Nährstoffbedarf
Voranzucht, Aussaat und Pflanzung:
Voranzucht: Anfang Juni
Aussaat: Mitte Juni bis Mitte Juli
Pflanzung: Ende Juni
Ernte: Ende September / Anfang Oktober
Mischkultur:
Gute Nachbarn: Borretsch, Fenchel, Kerbel, Möhren sowie Tomaten
Schlechte Nachbarn:
Vorkultur: Hülsenfrüchte
Nachkultur:
Standort und Boden
Der Zuckerhut bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Als Mittelzehrer benötigt er einen humusreichen und lockeren Boden, mit einem guten Wasserhaltevermögen. Im Idealfall reichert man das Gemüsebeet vor der Aussaat mit etwas Kompost an.
Anbau, Aussaat und Pflanzung
Zuckerhut gehört zu den Nachfrüchten und wird zwischen Mitte Juni und Mitte Juli in Reihen ausgesät. Bei einer zu frühen Aussaat fängt er schnell an zu schießen. Der Reihenabstand sollte 40 bis 45 Zentimeter und der Pflanzabstand 20 bis 35 Zentimeter betragen. Pro Pflanze legt man zwei bis drei Samen für eine sichere Keimung in das Pflanzloch. Die Saattiefe für das Pflanzloch sollte 1 bis 1,5 Zentimeter betragen.
Möchte man Zuckerhut vorziehen, sät man ihn Anfang Juni in Schalen mit Anzuchterde aus. Anschließend setzt man Ende Juni die jungen Pflanzen ins Freiland. Idealerweise setzt man die Pflanzen in den zuvor gründlich gelockerten und mit etwas Kompost angereicherten Boden. Man sollte darauf achten, die jungen Pflänzchen nicht zu tief zu setzen, da ansonsten die Blätter leicht anfangen zu faulen. Anschließend gießt man gründlich an, damit die Jungpflanzen gut anwachsen können. Die Pflanzabstände sind dieselben wie bei der Direktsaat.
Pflege
In der Pflege ist der Zuckerhut recht anspruchslos. Regelmäßiges Hacken, Unkraut jäten und wässern sind ausreichend.
Ernte und Lagerung
Die Ernte vom Zuckerhut beginnt ab Ende September / Anfang Oktober etwa acht bis zwölf Wochen nach der Pflanzung. Man schneidet die Köpfe direkt über dem Boden ab. Bei gutem Wetter hält sich der Zuckerhut am besten auf dem Beet, bei Dauerregen oder Frost unter fünf Grad Minus ist es jedoch besser ihn zu ernten.
Für die Lagerung werden die äußeren, losen Blätter entfernt. Man kann den Zuckerhut mitsamt seiner Wurzel ernten und anschließend lose in feuchten Sand einschlagen oder man hängt ihn kopfüber in einem kühlen Raum auf. Eine andere Methode der Lagerung ist es, den Zuckerhut ohne Wurzel zu ernten und in feuchtes Zeitungspapier einzuwickeln. Kühl aufbewahrt, hält er sich bis zu zwei Monaten.
Mischkultur und Fruchtfolge
Geeignete Pflanzen für die Mischkultur sind Borretsch, Fenchel, Kerbel, Möhren sowie Tomaten. Als Nachfrucht ist er besonders geeignet auf Gemüsebeeten wo zuvor Hülsenfrüchtler, wie Bohnen oder Erbsen angebaut wurden.
Um verschiedenen Krankheiten vorzubeugen, sollte eine Anbaupause von Pflanzen aus der Familie der Korbblütler von vier Jahren eingehalten werden.
Krankheiten und Schädlinge
Schädlinge wie Schnecken und Erdraupen treten gelegentlich auf. Bei feuchter Witterung können die Blätter von innen zu faulen beginnen, was auf den Innenblattbrand zurückzuführen ist.
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