Allgemeines und Herkunft

Rosenkohl (Brassica oleracea var. gemmifera) auch Kohlsprossen, Sprossenkohl, Brüsseler Kohl oder Rosenköhlchen genannt, gehört zur Familie der “Kreuzblütler” und zur Gattung “Kohl”. Er stammt wie die anderen Kohlsorten vom Wildkohl ab und gehört zu den spätesten Kohlzüchtungen, welcher wahrscheinlich um 1800 in der Region von Brüssel kultiviert wurde.

Beim Rosenkohl verzehrt man die Achselknopsen, welche die Form eines kleinen Kopfkohls besitzen. Die abgeschnittenen Röschen besitzen eine grün-weiße Färbung und einen Durchmesser von 10 bis etwa 50 mm.

Standort und Boden

Rosenkohl bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Als Starkzehrer benötigt Rosenkohl einen nährstoffreichen, schweren und humusreichen Boden. Diesen sollte man bereits im Herbst mit organischen Dünger und Kompost aufbessern. Gut verrotteter Mist, getrockneter Rinderdung, Hornspäne oder Rizinusschrott eignen sich dafür.

Anbau, Aussaat und Pflanzung

Ende März bis Anfang Mai kann man Rosenkohl direkt ins Gemüsebeet aussäen. Die Saattiefe sollte einen Zentimeter betragen und der Abstand zwischen den einzelnen Pflanzen sollte 50 Zentimeter zu allen Seiten betragen. Als Alternative kann man ihn auch vorziehen und bis spätestens Anfang Juni ins Beet auspflanzen.

Pflege

Um das Wurzelwachstum anzuregen sollte man in den ersten drei Wochen nur minimal, anschließend jedoch regelmäßig gießen. Staunässe sollte man dabei vermeiden.

Düngen sollte man den Rosenkohl bei beginnender Röschenbildung sowie in der Hauptwachstumszeit. Am besten eignet sich hierfür Pflanzenjauche zum Beispiel aus Brennnesseln oder Schachtelhalm. Hornmehl empfiehlt sich, wenn die Blätter sich gelb verfärben. Eine Überdüngung mit Stickstoff sollten man jedoch vermeiden, da dadurch die Röschen zu locker werden.

Damit die hoch wachsenden Pflanzen nicht umknicken, empfiehlt sich ein Stützstab. Im September kann man die Spitzen von frühreifen Sorten herausbrechen, damit diese die Wachstumskräfte in die Röschen stecken. Späte Sorten entspitzt man nicht, da sich dadurch die Gefahr von Frostschäden erhöht.

Ernte und Verwendung

Je nach Sorte kann man ab September die ersten Röschen ernten, wenn diese in etwa Walnuss groß und noch fest umschlossen sind. Bei winterharten Sorten reicht die Ernte bis in den März des nächsten Jahres hinein.

Bei winterharten Sorten kann man die Röschen je nach Bedarf ernten und die restlichen an der Pflanze lassen. Im Kühlschrank halten sich die Röschen nur einige Tage. Für eine längere Konservierung kann man diese kurz blanchieren und anschließend einfrieren.

Mischkultur und Fruchtfolge

Geeignete Pflanzen für die Mischkultur sind Beifuß, Borretsch, Buschbohnen, Dill, Endivien, Kamille, Kapuzinerkresse, Knollensellerie, Koriander, Kümmel, Lattich-Salate (Pflücksalat, Kopfsalat, Römischer Salat, usw.), Mangold, Markerbsen, Palerbsen, Pfefferminze, Spinat, Tomaten sowie Zuckererbsen. Rosenkohl sollte man hingegen nicht mit Erdbeeren, Senf, Knoblauch und Zwiebeln in der Mischkultur pflanzen.

Günstige Vorkulturen sind Hülsenfrüchte und Frühkartoffeln.

Um verschiedenen Krankheiten und Schädlingen vorzubeugen, sollte man eine Anbaupause, von Pflanzen aus der Familie “Kreuzblütler”, von vier Jahren einhalten.

Krankheiten und Schädlinge

Rosenkohl ist anfällig für Schädlinge und Krankheiten. Um die Kohlfliege, Kohlweißlinge, Kohleulen, Kohlschaben oder den Kohlgallenrüssler abzuhalten, sollte man ein Kulturschutznetz über die Kohlpflanzen anbringen. Erdflöhe werden durch regelmäßiges hacken und lockern des Bodens abgehalten.

Pilzkrankheiten wie die Kohlhernie und die Umfallkrankheit kann man durch Einhaltung der Fruchtfolge vermindern. Des Weiteren kann Falscher Mehltau und die Blattfleckenkrankheit auftreten.

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