Allgemeines und Herkunft

Die Zwiebel (Allium cepa) gehört zur Familie der “Amaryllisgewächse” und zur Gattung “Lauch”. Sie ist eine der ältesten Kulturpflanzen und wurde schon vor 5000 Jahren als Heil- und Gemüsepflanze angebaut. Im alten Ägypten diente sie darüber hinaus als Zahlungsmittel sowie Opfergabe. Sie zählt zu den wenigen Gemüsepflanzen, deren Herkunft bis heute nicht genau geklärt werden konnte. Man vermutet jedoch, dass sie aus der Region Mittelasien stammt. In Mitteleuropa fand die Verbreitung der Zwiebel durch die Römer statt, für die sie als Grundnahrungsmittel galt.

Zwiebeln besitzen neben Kalium, Calcium, Magnesium und Vitamin C eine starke antibakterielle Wirkung. Sie fördert sowohl die Wundheilung als auch den Appetit und hilft bei hohem Blutdruck sowie erhöhten Blutfettwerten. Dabei spielt es keine Rolle, ob man die Zwiebel roh, gekocht oder gebraten verzehrt.

Standort und Boden

Alle Zwiebelarten bevorzugen einen sonnigen und warmen Standort. Die Zwiebel steht vorzugsweise nicht windgeschützt, um den Befall von Mehltau vorzubeugen. Als Mittelzehrer gedeiht sie am besten auf leichten, durchlässigen und tiefgründigen Gartenböden. Vor der Pflanzung sollte im Herbst Kompost in den Boden eingearbeitet werden.

Anbau, Aussaat und Pflanzung

Der Anbau von Zwiebeln erfolgt entweder durch Aussaat oder Setzen von Steckzwiebeln. Insgesamt ist der Anbau über Steckzwiebeln die verbreitetste Anbauart, da sie bequemer ist. Jedoch schränkt sie die Vielfalt stark ein, wer Samen kauft, kann auf eine größere Sortenauswahl zurückgreifen.

Bei der Direktaussaat, die ab März erfolgt, werden die Samen in einer Reihe ein bis zwei Zentimeter tief in den Boden gelegt. Später vereinzelt man die Zwiebeln auf sechs bis zehn Zentimeter. Eine sofortige Aussaat auf den richtigen Abstand ist nicht zu empfehlen, weil die Keimquote der Samen normalerweise deutlich unter 100 Prozent liegt. Als Alternative kann man die Steckzwiebeln auch im Februar vorziehen und anschließen im März oder April ins Freiland pflanzen.

Steckzwiebeln kann man im März und April setzen, wenn keine Spätfröste mehr drohen. Die Zwiebeln drückt man so tief in die Erde, dass sie gerade eben noch von Erde bedeckt sind. Die Pflanzung erfolgt meist in Reihen.

Pflege

Wichtig ist es den Boden unkrautfrei zu halten und ihn von Zeit zu Zeit aufzulockern, da Zwiebeln gegenüber Unkraut konkurrenzschwach sind. Wenn die Zwiebeln etwas gewachsen sind, kann man sie anhäufen, dies schützt vor Konkurrenzbewuchs und lässt die Zwiebeln zusätzlich ein wenig größer werden.

Zwiebeln müssen regelmäßig gewässert werden, jedoch sollte man Staunässe vermeiden, da ansonsten die Wurzeln zu faulen beginnen. Sobald die Pflanzen sich ausreichend entwickelt haben, meist ab August, stellt man die Bewässerung ein. Je trockener man Zwiebeln erntet, desto lagerfähiger sind sie.

Falls man regelmäßig Kompost verwendet, sind weitere Düngemittel nicht erforderlich. Allerdings sollte dieser nicht zu frisch sein, da dies die Zahl der Zwiebelfliegen erhöht. Stark stickstoffhaltige Dünger sollten vermieden werden, da Zwiebeln ansonsten schlecht reifen.

Ernte und Lagerung

Je früher man Zwiebeln erntet, desto weniger sind diese zur Lagerung geeignet. Ein paar Zwiebeln für die Küche, können jederzeit geerntet werden, sobald sie zu Zwiebeln gewachsen sind.

Je nach Zwiebelsorte liegt der Erntezeitpunkt zwischen Juli und September. Erkennen kann man die Reife daran, dass etwa ein Drittel des Laubes aller Pflanzen abgestorben oder abgeknickt ist.

Zwiebeln werden die letzte Zeit vor der Ernte nicht mehr gegossen und bei trockenem, sonnigem Spätsommerwetter mit Laub aus der Erde gezogen. Nach der Ernte verbleiben die Zwiebeln auf dem Beet, um zu trocknen und so haltbar zu werden. Nach spätestens zehn Tagen werden sie aus dem Garten geholt und unter regelmäßigem Wenden weiter getrocknet. Der Lagerraum sollte trocken, kühl und luftig sein. Wenn die Zwiebeln rundum abtrocknet sind, können diese am Laub zu Zöpfen geflochten und aufgehängt werden.

Mischkultur und Fruchtfolge

Die klassische Mischkultur für die Zwiebel ist die Karotte. Beide Gemüse vertreiben sich gegenseitig die Möhren- und Zwiebelfliege. Weitere geeignete Pflanzen für die Mischkultur sind Dill, Gurken, Erdbeeren, Kamille, Lattich-Salate (Pflücksalat, Kopfsalat, Römischer Salat, usw.), Petersilie, Petersilienwurzel, Rote Beete, Schwarzwurzeln und Zichoriensalate. Zwiebeln sollten hingegen nicht mit Erbsen, Bohnen und Kohlarten in der Mischkultur gepflanzt werden.

Als Nachkulturen bieten sich vor allem Endivien, Herbstrüben und Petersilie an.

Bei der Fruchtfolge ist zu beachten, dass man eine Anbaupause von drei Jahren, für alle Pflanzen aus der Gattung Lauch, einhalten sollte.

Sorten

  • Stuttgarter Riesen: Sehr alte und bewährte Traditionsorte aus der Gegend um Stuttgart mit großen plattrunden Zwiebeln. Besitzen eine gute Lagerfähigkeit.
  • Sturon: Moderne Sorte; sehr ertragreich und sehr gute Lagerfähigkeit.

Krankheiten und Schädlinge

Zwiebeln sind anfällig für Mehltau, dies kann vorgebeugt werden, in dem man Zwiebeln an einen etwas windigen Standort pflanzt und die Reihen nicht zu eng setzt. Ein weiterer Schädling ist die Zwiebelfliege, deren Larven im Speichergewebe leben und die Zwiebeln unbrauchbar machen. Zwiebelfliegen kann man abhalten, in dem man Gemüseschutznetze spannt und auf frischen Kompost verzichtet.

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