Allgemeines und Herkunft

Tomaten (Solanum lycopersicum) auch Paradeiser genannt, gehören zur Familie der “Nachtschattengewächse” und zur Gattung “Nachtschatten”. Sie stammen ursprünglich aus Süd- und Mittelamerika und kamen erst im 15. Jahrhundert nach Europa, wo sie zunächst als Zierpflanzen gehalten wurden. Erst im 20. Jahrhundert begann sich die Tomate in der deutschen Küche langsam durchzusetzen und wird heutzutage in fast allen Ländern kultiviert.

Es gibt schätzungsweise mehr als 30.000 verschiedene Tomatensorten, welche zwischen 20 Zentimetern (Buschtomaten) und zwei Metern (Stabtomaten) groß werden können. Neben ihrer Wuchsform unterscheidet man auch die Fruchtform, welche sich in Fleischtomaten mit groß gerippten Früchten, Eier- oder Flaschentomaten mit einer länglichen walzenförmigen Form und Kirsch- oder Cocktailtomaten mit kleinen kirsch- oder birnenförmigen Früchten, unterscheiden lassen.

Die Tomatenfrucht selbst lässt sich in ihrer Größe von kleinen Tomaten mit noch nicht mal 20 Gramm bis zu gigantischen Riesen- oder Ochsenherztomaten mit einem Gewicht bis zu 1,5 Kilogramm unterscheiden. Das Farbspektrum reicht von dem uns hauptsächlich bekannten rot über weißliche, gelbe, orange, rosa, violette, grüne bis hin zu schwarzen Früchten.

Standort und Boden

Tomaten bevorzugen einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Als Starkzehrer benötigen sie einen nährstoffreichen, lockeren und humosen Boden. Den Boden sollte man im Idealfall im Herbst schon mit Dung oder frischem Kompost aufbessern.

Tomaten werden vorzugsweise in großen Kübeln oder Töpfen mit einem Fassungsvermögen von 10 Litern, im Gewächshaus oder in einem sogenannten Tomatenhaus angebaut. Wichtig ist es bei jeder Anbauart darauf zu achten, dass das Wasser gut abfließen kann, da durch Staunässe die Wurzeln anfangen können zu faulen.

Anbau, Aussaat und Pflanzung

Wenn man keine Jungpflanzen kaufen möchte, kann man Tomatenpflanzen selbst vorziehen. Der beste Zeitpunkt hierfür ist Ende März bis Anfang April. Für die Anzucht sollte man am besten spezielle Anzuchterde verwenden, in welche man die Samen einen Zentimeter tief legt. Die Erde sollte man stets feucht halten, jedoch darf sich keine Staunässe bilden, da die Samen sonst anfangen zu faulen. Der ideale Standort für die Anzucht ist hell und warm. Bei einer Temperatur von 18 bis 20 Grad fangen die Samen nach acht bis zehn Tagen an zu keimen. Haben sich nach etwa drei Wochen die ersten beiden Blattpaare entwickelt, pikiert man die jungen Pflanzen in einzelne 10 Zentimeter große Töpfe.

Nach den Eisheiligen im Mai pflanzt man die jungen Tomatenpflanzen an einen warmen und geschützten Ort ins Freie. Man sollte dabei ein Abstand von 60 bis 80 Zentimetern zu allen Seiten einhalten. Die jungen Pflanzen pflanzt man bis zum untersten Blattpaar ein, damit sie einen guten Stand erhalten und gießt sie im Anschluss gut an. In den folgenden Tagen sollte man nicht gießen, um das Wurzelwachstum anzuregen.

Alle Tomatensorten, abgesehen von Buschtomaten, benötigen eine Stütze. Diese sollte man direkt bei der Pflanzung setzen. Es eigenen sich hierfür Pflöcke oder Spiralstäbe mit einer Länge von ca. zwei Metern.

Pflege

Sobald die Tomatenpflanzen über genügend Wurzelmasse verfügen, kann man sparsamer gießen. Man sollte sie morgens im Bodenbereich gießen, wenn sie die Blätter hängen lassen, um der Kraut- und Braunfäule vorzubeugen.

Eine Mulchschicht aus Rasenschnitt oder Stroh, hält den Boden schön locker und die Pflanzen kühlen nicht so schnell aus. Um eine ausreichende Nährstoffzufuhr zu gewährleisten, sollte man Tomaten während der Hauptwachstumsphase mit Kompost versorgen oder alle vier Wochen mit Brennessel- oder Beinwelljauche düngen.

Ob man Tomaten ausgeizt oder nicht, darüber wird viel diskutiert. Möchte man seine Tomaten ausgeizen, werden die neuen Triebe, welche sich aus den Blattachseln entwickeln ausgegeizt “herausgebrochen”. Dadurch soll die Energie der Pflanze in die Früchte gehen und somit der Ertrag gesteigert werden. Am besten geizt man die Tomaten morgens bei trockenem Wetter aus.

Sollte es im September schon kälter werden, sollte man Freilandtomaten vor der Kälte schützen, in dem man sie mit einer Folie abdeckt.

Ab September sollte man Blüten, die sich noch an der Tomatenpflanze befinden entfernen. Die Früchte dieser Blüten würden nicht mehr ausreifen und rauben der Pflanze Energie, welche sie besser in bereits bestehende Früchte stecken sollte.

Ernte und Lagerung

Die Tomatenernte beginnt meist Ende Juli, im Gewächshaus fängt sie schon ein paar Wochen früher. Der Haupterntezeitpunkt liegt jedoch zwischen August und September und reicht in warmen Regionen bis in den Oktober hinein. Vor dem ersten Frost sollte man alle noch grünen Früchte abernten. Sie können auf der Fensterbank nachreifen.

Tomaten sollte man nicht im Kühlschrank lagern, da sie durch die Kälte ihr Aroma verlieren. Möchte man eine größere Menge an Tomaten haltbar machen, kann man sie einkochen oder trocknen.

Mischkultur und Fruchtfolge

Geeignete Pflanzen für die Mischkultur sind Basilikum, Buschbohnen, Kapuzinerkresse, Knoblauch, Knollensellerie, Kohlarten, Kopfsalat, Lauch, Mais, Möhren, Petersilie, Petersilienwurzel, Pflücksalat, Radieschen, Rettich, Spinat, Stangensellerie und Zichoriensalate.

Tomaten sollte man hingegen nicht mit Erbsen, Fenchel und Kartoffeln in der Mischkultur pflanzen.

Als Vorkultur eignen sich vor allem Kohlrabi, Senf und Spinat und als Nachkultur kann man gut Ringelblumen, Hülsenfrüchte und Senf anpflanzen.

Tomaten fühlen sich in ihrem “eigenen Dunstkreis” am wohlsten. Das bedeutet, dass sie ihren eigenen Stammplatz im Garten haben möchten. Sie gedeihen am besten, wenn sie jedes Jahr auf dem gleichen Beet wachsen.

Krankheiten und Schädlinge

Die verbreitetste Tomatenkrankheit ist die Braun- oder Braunfäule. Dies ist eine Pilzkrankheit, welche besonders bei hoher Luftfeuchtigkeit bzw. häufigem Regen auftritt. Innerhalb von wenigen Tagen kann sie den gesamten Tomatenbestand vernichten.

Weitere Krankheiten, die auftreten können sind unter anderem Grauschimmel, Echter Mehltau, Dürrfleckenkrankheit sowie die Samtfleckenkrankheit.

Des Weiteren gibt es Schädlinge, welche Schaden an den Tomaten anrichten können wozu die Gewächshausmottenschildlaus (Weiße Fliege) und Tomatenminirfliege gehören.

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