Allgemeines und Herkunft
Endivien (Cichorium endivia) gehören zur Familie der “Korbblütler” und zur Gattung “Zichorien”. Sie sind ein typischer Spätsommersalat und werden schon seit der Antike im Mittelmeerraum als Salat kultiviert. Nach Deutschland kam die Endivie erst gegen Ende des Mittelalters.
Endivien bilden keine festen Köpfe, sondern eine Rosette aus festen Blättern, die zum Strunk hin knackig sind. Es gibt glatt- und krausblättrige Sorten mit unterschiedlicher Reifezeit. Endivien schmecken je nach Sorte mehr oder weniger bitter, welches darauf hinweist, dass die Endivie mit Chicorée und Radicchio verwandt ist.
Standort und Boden
Endivien bevorzugen einen sonnigen Standort. Als Mittelzehrer benötigen sie einen humusreichen und mittelstark nährstoffreichen Boden. Der Boden sollte vor der Aussaat bzw. Pflanzung schon einige Monate zuvor mit Kompost oder Mist aufgebessert werden.
Anbau, Aussaat und Pflanzung
Endivien gehören zu den Nachfrüchten und werden zwischen Mitte Juni und Mitte Juli ausgesät. Die Anzucht kann auf einem Extrabeet erfolgen, um sie anschließend, wenn andere Kulturen den Platz geräumt haben, auf das endgültige Beet zu verpflanzen. Die Verpflanzung sollte jedoch bis spätestens Anfang August erfolgen, weil die Pfahlwurzeln das Verpflanzen ansonsten schlecht vertragen. Jungpflanzen sollte man dabei nicht tiefer setzen, als sie im Anzuchtbeet standen.
Der Abstand zwischen den einzelnen Pflanzen sollte jeweils 30 Zentimeter zu allen Seiten betragen, die Saattiefe etwa einen Zentimeter. Je enger die Pflanzen stehen, desto eher bleicht das Innere von selbst und nimmt die begehrte hellgelbe Farbe an. Jedoch gehen beim Bleichen wertvolle Inhaltsstoffe verloren, grüne Endivien sind gesünder.
Pflege
In der anfänglichen Wachstumsphase im Sommer ist regelmäßiges Gießen von Endivien notwendig, jedoch sollte Staunässe vermieden werden. Haben sich die Blätterrosetten gebildet, kann das Gießen reduziert werden.
Wurde der Boden zuvor gut mit Nährstoffen versorgt, reicht eine Düngung mit Pflanzenjauche aus.
Möchte man die Blätter der Endivie vor der Ernte bleichen, um den bitteren Geschmack zu reduzieren, bindet man die äußeren Blätter für zwei Wochen zusammen. Dadurch bekommen die inneren Blätter kein Licht mehr. Die Blätter müssen dabei vollkommen trocken sein, da ansonsten die Gefahr der Fäulnis besteht.
Ernte und Lagerung
Die Ernte beginnt ab August und reicht bis in den November hinein, da Endivien leichte Fröste von bis zu 5 Grad Minus vertragen.
Im Kühlschrank hält sich der Endiviensalat nur wenige Tage. Für eine längere Lagerung werden die Endivien vorsichtig mitsamt Wurzeln aus dem Boden gehoben und im Keller in feuchten Sand eingeschlagen. Ist der Keller dunkel, fangen sie an zu bleichen.
Mischkultur und Fruchtfolge
Geeignete Pflanzen für die Mischkultur sind Borretsch, Fenchel, Kerbel, Möhren sowie Tomaten. Da Endivien erst relativ spät auf das Gemüsebeet gepflanzt werden, bietet sich keine weitere Nachkultur an. Als Vorkulturen bieten sich Buschbohnen, Möhren und Zwiebeln an.
Um verschiedenen Krankheiten und Schädlingen vorzubeugen, sollte eine Anbaupause von Pflanzen aus der Pflanzenfamilie “Korbblütler” von vier Jahren eingehalten werden.
Krankheiten und Schädlinge
Endivien werden mitunter von Schnecken und Blattläusen heimgesucht. Des Weiteren sind sie anfällig für den Falschen Mehltau und den Blattrandbrand. Den Krankheiten kann man durch einen geeigneten Fruchtwechsel und Einhaltung des Pflanzenabstandes vorbeugen.
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