Allgemeines und Herkunft

Die Dicke Bohne (Vicia faba), auch Saubohne, Schweinsbohne, Favabohne, Ackerbohne, Große Bohne, Pferdebohne, Viehbohne, Faberbohne oder Puffbohne genannt, gehört zur Familie der “Hülsenfrüchtler” und zur Gattung “Wicken”. Die Wildform, von der die Ackerbohne abstammt, ist nicht bekannt. Sie kommt heutzutage nur als Kulturform vor.

Archäologische Funde belegen jedoch, dass die Dicke Bohne bereits 3.000 vor Christus in der Mittelmeerregion angebaut wurde. Man schätzte sie damals als wichtige Eiweißquelle. Allerdings besaß die damalige Kulturform noch nicht so große Bohnen wie heute. Nach der Entdeckung von Amerika und der Einführung der Kartoffel hat die Bedeutung der Dicken Bohne stark abgenommen.

Standort und Boden

Dicke Bohnen bevorzugen einen sonnigen bis halbschattigen sowie windgeschützten Standort. Als Mittelzehrer benötigt sie einen schweren und feuchten Boden. Sie kommen besonders mit Seeklima, hoher Luftfeuchtigkeit und viel Regen zurecht. Staunässe und heiße sowie trockene Wetterlagen mögen sie hingegen nicht. Idealerweise reichert man den Boden vor der Pflanzung mit Kompost oder im Herbst mit Stallmist an.

Anbau, Aussaat und Pflanzung

Generell kann man mit der Aussaat von Dicken Bohnen beginnen, sobald die Erde im Frühling komplett abgetrocknet ist und die Bodentemperatur bei fünf Grad liegt. Man sät sie jedoch üblicherweise ab Ende Februar bis Mitte März direkt ins Freiland. Später gesäte Bohnen blühen zwar früher, setzen aber im Vergleich weniger Bohnenhülsen an.

Der Pflanzenabstand sollte zwischen den einzelnen Bohnen bei etwa 10 bis 20 Zentimetern liegen bei einer Saattiefe von fünf bis zehn Zentimetern. Man kann Dicke Bohnen in Gruppen, in Einzelreihen mit 40 Zentimetern Abstand oder in versetzten Doppelreihen mit 60 Zentimetern Abstand säen.

Durch die verhältnismäßige tiefe Pflanzung der Bohnen können sich die tief reichenden Pfahlwurzeln besser entwickeln und die Standfestigkeit der Pflanze wird erhöht.

Pflege

Vor allem während der Blütezeit braucht die Pflanze besonders viel Wasser, Staunässe sollte jedoch auf jeden Fall vermieden werden. Des Weiteren kann man eine Mulchschicht anlegen, damit der Boden feucht bleibt und Unkraut reduziert wird.

Ab einer Höhe von 20 Zentimetern kann man die jungen Pflanzen anhäufen, für mehr Standfestigkeit. Hochwachsende Sorten kann man mit Stangen oder Stäben stützen.

Ernte und Lagerung

Dicke Bohnen kann man je nach Sorte ab Ende Mai bis August ernten, sobald die Hülsen ein zartes Grün aufweisen und sich die Bohnenkerne deutlich in der Hülse abzeichnen. Verzehrt werden nicht die ganzen Hülsen, sondern nur die dicken, saftigen Bohnenkerne.

Tipp: Nach der Ernte kann man die Wurzeln der Dicken Bohne im Boden lassen, da sie Stickstoff an diesen abgeben, wodurch sie den Boden optimal für eine anschließende Kultur von Starkzehrern vorbereiten.

In einem feuchten Tuch eingeschlagen sind die geschlossenen Hülsen der Dicken Bohnen drei bis fünf Tage im Kühlschrank haltbar. Um Bohnen länger haltbar zu machen, blanchiert man sie und friert sie anschließend ein.

Mischkultur und Fruchtfolge

Geeignete Pflanzen für die Mischkultur sind Dill, Frühkartoffeln, Kohlrabi, Lattich-Salate (Pflücksalat, Kopfsalat, Römischer Salat, usw.) und Möhren. Dicke Bohnen sollten hingegen nicht mit Erbsen, Fenchel, Knoblauch, Lauch und Zwiebeln in der Mischkultur gepflanzt werden.

Als gute Nachkulturen haben sich Kohlrabi, Tomaten sowie Stangensellerie und Knollensellerie bewährt.

Empfohlene Sorten

  • Hangdown: Mittelspäte Sorte mit mittelgroßen grünen Kernen und langen Hülsen. Besonders ertragreich.

Krankheiten und Schädlinge

Dicke Bohnen sind anfällig für Schwarze Bohnenläuse. Diesen kann man durch eine frühe Aussaat sowie einen luftigen Standort vorbeugen. Später hilft beim Befall das Auskneifen verlauster Triebspitzen. Des Weiteren kann ein Sprühen mit Tee aus Brennesselauszügen helfen.

Darüber hinaus können bei Dicken Bohnen die Schokoladenfleckenkrankheit und der Ackerbohnenrost auftreten.

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