Allgemeines und Herkunft

Grünkohl (Brassica oleracea var. sabellica) auch Braunkohl, Federkohl oder Krauskohl genannt, gehört zur Familie der “Kreuzblütler” und zur Gattung “Kohl”. Er stammt wie die anderen Kohlsorten vom Wildkohl ab und gilt als typisches Wintergemüse. Bereits im 16. Jahrhundert wird er in den Kräuterbüchern erwähnt.

Standort und Boden

Grünkohl bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Als Starkzehrer benötigt Grünkohl einen nährstoffreichen, schweren und humusreichen Boden. Er ist jedoch nicht bescheidener in seinen Ansprüchen wie andere Kohlarten und kommt auch mit ärmeren Sandböden zurecht, solange diese regelmäßig mit Kompost oder gut verrotteten Rinderung angereichert werden. Den Boden sollte man jedoch allgemein bereits im Herbst mit organischen Dünger und Kompost aufbessern. Gut verrotteter Mist, getrockneter Rinderdung, Hornspäne oder Rizinusschrott eignen sich dafür.

Anbau, Aussaat und Pflanzung

Zwischen Mai und Juni sollte man Grünkohl vorziehen. Die Saattiefe sollte dabei einen Zentimeter betragen. Nach dem Keimen pikiert man die Keimlinge und pflanzt diese in Einzeltöpfe. Haben die jungen Pflanzen drei bis vier Blätter ausgebildet, pflanzt man sie zwischen Juni und bis Anfang August ins Gemüsebeet mit einem Abstand von 50 Zentimetern zu allen Seiten.

Pflege

Eine konstante Wasserversorgung ist beim Grünkohl, vor allem im Sommer, wichtig. Den Boden sollte man regelmäßig hacken, um die Unkrautbildung zu minimieren und das Wurzelwachstum anzuregen. Von Vorteil ist es den Boden zu mulchen.

Grünkohl sollte man während der Hauptwachstumszeit mit organischen Dünger versorgen. Zusätzlich bietet sich eine Pflanzenjauche zum Beispiel aus Brennnesseln oder Schachtelhalm alle zwei Wochen an.

Ernte und Verwendung

Je nach Pflanztermin kann man ab Oktober mit dem Ernten beginnen. Traditionellerweise wird Grünkohl jedoch erst nach den ersten Frösten geerntet, so dass der Erntezeitraum meist zwischen November und Februar liegt. Für die Ernte schneidet oder bricht man einzelne Blätter ab. Durch die winterlichen Temperaturen wird Grünkohl milder und süßer im Geschmack.

Da Grünkohl sehr winterhart ist, kann man die Blätter je nach Bedarf ernten. Um Grünkohl längere Zeit zu lagern, kann man ihn einkochen oder blanchieren und anschließend einfrieren.

Mischkultur und Fruchtfolge

Geeignete Pflanzen für die Mischkultur sind Beifuß, Borretsch, Buschbohnen, Dill, Endivien, Kamille, Kapuzinerkresse, Knollensellerie, Koriander, Kümmel, Lattich-Salate (Pflücksalat, Kopfsalat, Römischer Salat, usw.) Mangold, Markerbsen, Palerbsen, Pfefferminze, Spinat, Tomaten sowie Zuckererbsen. Grünkohl sollte man hingegen nicht mit Erdbeeren, Senf, Knoblauch und Zwiebeln in der Mischkultur pflanzen.

Günstige Vorkulturen sind beispielsweise Hülsenfrüchte und Frühkartoffeln.

Um verschiedenen Krankheiten und Schädlingen vorzubeugen, sollte man eine Anbaupause, von Pflanzen aus der Familie “Kreuzblütler”, von vier Jahren einhalten.

Krankheiten und Schädlinge

Grünkohl ist anfällig für Schädlinge und Krankheiten. Um die Kohlfliege, Kohlweißlinge, Kohleulen, Kohlschaben oder den Kohlgallenrüssler abzuhalten, sollte man ein Kulturschutznetz über die Kohlpflanzen anbringen. Erdflöhe werden durch regelmäßiges hacken und lockern des Bodens abgehalten.

Pilzkrankheiten wie die Kohlhernie und die Umfallkrankheit kann man durch Einhaltung der Fruchtfolge vermindern. Des Weiteren kann Falscher Mehltau und die Blattfleckenkrankheit auftreten.

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