Allgemeines und Herkunft

Brokkoli oder Broccoli (Brassica oleracea var. italica) auch Spargelkohl, Bröckelkohl, Winterblumenkohl oder Sprossenkohl genannt, gehört zur Familie der “Kreuzblütler” und zur Gattung “Kohl”. Er stammt wie der Blumenkohl von dem in Kleinasien beheimateten Wildkohl ab und hat sich über Italien im 16. Jahrhundert in Europa verbreitet.

Brokkoli stellt weniger Ansprüche an die Pflege als Blumenkohl und wächst deutlich schneller. Man unterscheidet im Anbau Sorten für den Sommer-, Herbst- und Winteranbau. Letzterer ist bei uns jedoch nur in milden Wintern winterhart.

Standort und Boden

Brokkoli bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen aber windgeschützten Standort. Aufgrund dessen, dass Brokkoli ein Starkzehrer ist, benötigt er einen nährstoffreichen, lockeren und tiefgründigen Boden. Ideal ist ein Boden mit hohem Kalkgehalt, um die Anfälligkeit gegenüber der Kohlhernie zu verringern. Der Boden sollte man daher im Herbst schon mit Algenkalk und Kompost aufbessern.

Anbau, Aussaat und Pflanzung

Ab März kann man mit der Voranzucht von frühen Sorten beginnen. Die Saattiefe sollte nur einen Zentimeter betragen. Nach dem Keimen sollten die Keimlinge pikiert und in Einzeltöpfe gepflanzt werden. Haben die jungen Pflanzen drei bis vier Blätter ausgebildet, kann man sie ab April oder Mai, je nach Wetterlage, in einem Abstand von 50 Zentimetern zu allen Seiten auspflanzen. Um die Pflanzen vor Nachtfrösten zu schützen, sollte man sie mit einem Gartenvlies abdecken.

Ab Mai kann man Brokkoli auch direkt ins Gemüsebeet säen. Pro Pflanzenloch sollte man drei Saatkörner nehmen. Nach der Keimung lässt man nur den kräftigsten Sämling stehen. Vorgezogene Herbstsorten sollte man bis spätestens Anfang August auspflanzen.

Winterbrokkoli wird im Juli vorgezogen und im Zeitraum von August bis September gepflanzt.

Pflege

Brokkoli benötigt für eine gute Entwicklung regelmäßige Wasser- und Nährstoffgaben. Außerdem sollte man den Gartenboden regelmäßig hacken, um die Unkrautbildung zu minimieren und um das Wurzelwachstum anzuregen. Von Vorteil ist es den Boden mit organischem Material wie z. B. Rasenschnitt oder Brennesselblättern zu mulchen und den Brokkoli leicht anzuhäufen.

Für eine ausreichende Nährstoffzufuhr sollte man Brokkoli sechs Wochen nach Pflanzung  mit Brennesseljauche düngen. In den letzten Wochen vor der Ernte, sollte man auf eine weitere Düngung verzichten, um eine hohe Nitratanreicherung zu vermeiden.

Ernte und Verwendung

Je nach Sorte kann Brokkoli nach sieben bis zehn Wochen geerntet werden. Ausgenommen Winterbrokkoli, dieser ist erst im April und Mai erntereif. Den richtigen Erntezeitpunkt erkennt man daran, dass die Blütenknospen gut ausgebildet, aber noch geschlossen sind. Ist die Brokkoliblume locker und zeigt einen gelben Schimmer, dann ist die Reife überschritten.

Für die Ernte werden die geschlossenen Blumen mit einem scharfen Messer am Stiel abgeschnitten. Dieser kann mit einem Sparschäler geschält und ebenfalls verzehrt werden.

Brokkoli ist ein bis zwei Tage im Kühlschrank haltbar. Für eine längere Haltbarmachung kann man Brokkoli blanchieren und anschließend einfrieren.

Mischkultur und Fruchtfolge

Geeignete Pflanzen für die Mischkultur sind beispielsweise Beifuß, Borretsch, Buschbohnen, Dill, Endivien, Kamille, Kapuzinerkresse, Knollensellerie, Koriander, Kümmel, Lattich-Salate (Pflücksalat, Kopfsalat, Römischer Salat, usw.), Mangold, Markerbsen, Palerbsen, Pfefferminze, Spinat, Tomaten sowie Zuckererbsen. Brokkoli sollte man hingegen nicht mit Erdbeeren, Senf, Knoblauch oder Zwiebeln in der Mischkultur pflanzen.

Günstige Vorkulturen sind mitunter Hülsenfrüchte, Radieschen, Spinat oder Schnittsalat. Als Nachkultur bieten sich Feldsalat, Phazelia sowie Spinat an.

Um verschiedenen Krankheiten und Schädlingen vorzubeugen, sollte man eine Anbaupause, von Pflanzen aus der Familie “Kreuzblütler”, von vier Jahren einhalten.

Krankheiten und Schädlinge

Brokkoli ist wie andere Kohlsorten anfällig für eine Reihe von Schädlingen und Krankheiten. Um die Kohlfliege, Kohlweißlinge, Kohleulen, Kohlschaben oder den Kohlgallenrüssler abzuhalten, sollte man ein Kulturschutznetz über die Kohlpflanzen anbringen. Erdflöhe kann man durch regelmäßiges hacken und lockern des Bodens abhalten.

Pilzkrankheiten wie beispielsweise die Kohlhernie und die Umfallkrankheit kann man durch Einhaltung der Fruchtfolge vermindern. Beim Befall mit der Kohlhernie sollte man eine Anbaupause von sieben Jahren einhalten und befallene Pflanzen über den Hausmüll entsorgen. Des Weiteren kann falscher Mehltau oder die Blattfleckenkrankheit auftreten.

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