Allgemeines und Herkunft

Der Knollensellerie (Apium graveolens rapaceum) gehört zur Familie der “Doldenblütler”  sowie der Gattung “Sellerie” und wird seit dem 17. Jahrhundert in ganz Europa angebaut. Als Wildform ist der Sellerie in Mitteleuropa ausschließlich an salzhaltigen Marschen zu finden.

Der Knollensellerie bildet einen verdickten Teil seiner Wurzel als Knolle aus, in welche die Pflanze ihre Nährstoffvorräte einlagert. Diese Knolle sieht aus wie eine etwa faustgroße gelb-weiße, manchmal auch rot geäderte Kugel. Das Gewicht eines Knollenselleries liegt meist bei 300 bis 700 Gramm. Die kurzen dünnen Blattstiele haben einen bitteren Geschmack und werden nicht verzehrt.

Je nach Sorte sind die Knollen rund, platt, oval oder kegelförmig

Standort und Boden

Knollensellerie ist ein Starkzehrer und benötigt daher einen humosen, nährstoffreichen und feuchten Boden. Das Beet sollte man im Herbst mit Kompost und Dünger anreichern. Der Standort sollte sonnig bis halbschattig sein.

Anbau, Aussaat und Pflanzung

Knollensellerie wird in der Regel vorkultiviert und nach den Eisheiligen Mitte Mai ins Freiland gepflanzt. Mit der Anzucht sollte man schon Anfang März beginnen. Knollensellerie ist ein Lichtkeimer und wird nach der Aussaat nur leicht mit Erde bedeckt. Da er sehr kälteempfindlich ist, sollte man ihn auf der Fensterbank, im Gewächshaus oder Frühbeet vorziehen. Während der Anzucht darf die Temperatur 16 °C nicht unterschreiten. Bei niedrigen Temperaturen, aber auch bei Trockenheit oder Lichtmangel, neigen die Pflanzen später zum Schossen. Sobald die Sämlinge groß genug sind, muss man sie pikieren. Wasser sollte man ihnen in dieser Phase nur sparsam zuführen, dadurch werden die jungen Pflanzen widerstandsfähiger und überstehen so den Übergang ins Freie besser.

Die vorgezogenen Jungpflanzen pflanzt man Mitte Mai mit einem Abstand von 40 Zentimetern zu allen Seiten. Man sollte darauf achten, dass man den Knollensellerie nicht zu tief pflanzt, da er ansonsten keine Knollen ausbildet. Das Herz der Pflanze sollte sich oberhalb des Bodens befinden, sodass sie noch etwas wackelig steht.

Pflege

Wichtig ist es für eine ausreichende Wasser- und Nährstoffversorgung während der Hauptwachstumszeit zu sorgen. Staunässe sollte man allerdings vermeiden. Als Düngung eignet sich Brennesseljauche.

Der Boden sollte man regelmäßig lockern und mulchen, dies vermindert die Unkrautbildung. Da Knollensellerie ein Flachwurzler ist, sollte jedoch ab Juli das hacken eingestellt werden.

Hat die Knolle einen Durchmesser von zwei bis drei Zentimetern erreicht, trägt man die Erde im oberen Knollenbereich ab. Dies regt die Entwicklung der Knolle an.

Ernte und Verwendung

Geerntet wird die Knolle zwischen Oktober und November, bevor stärkere Nachtfröste einsetzen. Die Knolle sollte einen Durchmesser von fünf Zentimetern erreicht haben. Sie kann bei Trockenheit einfach aus dem Boden gezogen werden. Die Knolle sollte man auf keinen Fall waschen, da sich ansonsten die Gefahr von Pilzbefall erhöht.

Die Knollen kann man im kühlen frostfreien Keller in feuchten Sand lagern. Vorher muss man die Wurzeln einkürzen, die Außenblätter abdrehen sowie Faulstellen entfernen. Alternativ können die Knollen geschält und anschließend eingefroren werden.

Mischkultur und Fruchtfolge

Geeignete Pflanzen für die Mischkultur sind Lauch, Buschbohnen, Kamille, Tomaten und Kohl (vor allem Blumenkohl). Sellerie wehrt Kohlweißlinge ab, daher kann es nützlich sein, ihn zwischen Kohlgewächsen zu pflanzen. Knollensellerie sollte man hingegen nicht mit Kartoffeln, Mais und Kopfsalat in der Mischkultur pflanzen.

Als eine mögliche Vorkultur bietet sich der Winterspinat an.

Bei der Fruchtfolge ist zu beachten, dass eine Anbaupause von vier Jahren empfohlen wird.

Krankheiten und Schädlinge

Knollensellerie kann von den Pilzkrankheiten der Blattfleckenkrankheit und dem Sellerieschorf befallen werden.

Die Blattfleckenkrankheit erkennt man an hellbraunen bis braungrauen Flecken unterschiedlicher Größe mit schwarzen Punkten auf den Ober- und Unterseiten der Blätter, die die Pflanze zum Absterben bringen. Entgegenwirken kann man indem man den Knollensellerie bei feuchtem Wetter mit Schachtelhalmbrühe besprüht.

Sellerieschorf macht sich durch zunächst graue, später bis zu zwei Millimeter dicke, rotbraune aufbrechende Krusten an der Knolle bemerkbar. Wächst die Knolle weiter, reißt die Rinde auf. Der Pilz führt oft zu einer Sekundärbesiedlung von anderen Schädlingen. Sellerieschorf wird durch Nässe bei niedrigen Temperaturen gefördert.

Falsche Mehltau tritt selten auf bei Knollensellerie.

Schädlinge die auftreten können sind die Selleriefliege, Möhrenfliege, Blattläuse, Schnecken und Möhrenminierfliege.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein