Allgemeines und Herkunft

Blumenkohl (Brassica oleracea var. botrytis) auch Käsekohl, Blütenkohl, Karfiol, Traubenkohl oder Italienischer Kohl genannt, gehört zur Familie der “Kreuzblütler” und zur Gattung “Kohl”. Er stammt von dem in Kleinasien beheimateten Wildkohl ab und hat sich über Italien im 16. Jahrhundert in Europa verbreitet.

Blumenkohl gilt als die bekömmlichste Kohlsorte, ist jedoch im Anbau recht anspruchsvoll.

Neben den hauptsächlichen bekannten weißen Blumenkohlsorten, gibt es auch Züchtungen mit orangen, grünen sowie violetten Köpfen, welche einen höheren Vitamingehalt aufweisen.

Standort und Boden

Blumenkohl bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Als Starkzehrer benötigt er einen nährstoffreichen, lehmigen und tiefgründigen Boden. Ideal ist ein Boden mit hohem Kalkgehalt, um die Anfälligkeit gegenüber der Kohlhernie zu verringern.

Den Boden sollte man im Herbst schon mit organischen Dünger und Kompost aufbessern. Gut verrotteter Mist, getrockneter Rinderdung, Hornspäne oder Rizinusschrott eignen sich dafür.

Anbau, Aussaat und Pflanzung

Bei Blumenkohl empfehlen sich Frühjahrs- und Herbstpflanzungen, da im Sommer die Gefahr von Krankheiten und Schädlingen am Größten ist.

Im Februar kann man mit der Voranzucht von frühen Sorten beginnen. Die Saattiefe sollte einen Zentimeter betragen. Ab Anfang März bis Mitte Mai kann man die jungen Pflanzen in einem Abstand von 50 Zentimetern zu allen Seiten auspflanzen. Um die jungen Pflanzen vor Nachtfrösten zu schützen, sollte man sie mit einem Gartenvlies abdecken.

Mittlere und späte Sorten kann man, ab April bis in den Juni hinein, direkt ins Freiland aussäen. Pro Pflanzenloch sollte man drei Saatkörner nehmen. Nach der Keimung lässt man nur den kräftigsten Sämling stehen. Normalerweise wird bei Blumenkohl jedoch auch hier die Voranzucht bevorzugt. Diese erfolgt ab Juni mit einer Auspflanzung zwischen Juli und August hinein. Die späten Sorten Sie benötigen etwas mehr Platz, man sollte einen Abstand von 60 Zentimetern in alle Richtungen einhalten.

Pflege

Blumenkohl muss man regelmäßig gießen, da er einen stetig feuchten Untergrund benötigt. Außerdem sollte man auf eine ausreichende Nährstoffzufuhr achten. Als Starkzehrer benötigt Blumenkohl zwei bis drei Düngungen mit Hornmehl oder Brennesseljauche. In den letzten Wochen vor der Ernte, sollte man jedoch auf eine weitere Düngung verzichten, um eine hohe Nitratanreicherung zu vermeiden.

Den Boden sollte man regelmäßig hacken, um die Unkrautbildung zu verhindern und um das Wurzelwachstum anzuregen. Von Vorteil ist es den Boden mit organischem Material wie z. B. Rasenschnitt oder Brennesselblättern zu mulchen und den Blumenkohl anzuhäufen.

Damit der Blumenkohl schön weiß bleibt, empfiehlt es sich den Kopf vor zu hoher Sonneneinstrahlung zu schützen. Dafür werden die umliegenden Blätter nach innen abgeknickt und über die Blume gelegt. Verzichtet man auf das Abdecken, verfärben sich die Köpfe, bleiben jedoch genießbar.

Ernte und Verwendung

Je nach Sorte kann man Blumenkohl ab Juni bis in den November hinein ernten, sobald die Köpfe die gewünschte Größe erreicht haben und die Blumen noch fest und geschlossen sind. Bei warmem Wetter öffnen sich die Blütenstände sehr zügig, deswegen sollte regelmäßig der Reifeprozess kontrolliert werden. Für die Ernte wird der komplette Strunk abgeschnitten. Die Wurzeln sollte man nicht im Beet lassen, sondern über die Biotonne oder den Hausmüll entsorgen, um Krankheitserreger vorzubeugen. 

Im Kühlschrank ist Blumenkohl einige Tage haltbar. Um Blumenkohl länger zu konservieren, kann man ihn blanchieren und anschließend einfrieren. Eine weitere Möglichkeit ist es, den Blumenkohl mitsamt seiner Wurzel zu ernten und ihn verkehrt herum in einem kühlen Keller aufzuhängen. Auf diese Weise ist er ungefähr einen Monat lagerbar.

Mischkultur und Fruchtfolge

Geeignete Pflanzen für die Mischkultur sind Beifuß, Borretsch, Buschbohnen, Dill, Endivien, Kamille, Kapuzinerkresse, Knollensellerie, Koriander, Kümmel, Lattich-Salate (Pflücksalat, Kopfsalat, Römischer Salat, usw.), Mangold, Markerbsen, Palerbsen, Pfefferminze, Spinat, Tomaten sowie Zuckererbsen. Blumenkohl sollte man hingegen nicht mit Erdbeeren, Senf, Knoblauch oder Zwiebeln in der Mischkultur pflanzen.

Günstige Vorkulturen sind Hülsenfrüchte, Radieschen, Spinat und Schnittsalat. Als Nachkultur bieten sich Feldsalat, Phazelia sowie Spinat an.

Um verschiedenen Krankheiten und Schädlingen vorzubeugen, sollte man eine Anbaupause, von Pflanzen aus der Familie “Kreuzblütler”, von vier Jahren einhalten.

Krankheiten und Schädlinge

Blumenkohl ist wie andere Kohlsorten anfällig für eine Reihe von Schädlingen und Krankheiten. Um die Kohlfliege, Kohlweißlinge, Kohleulen, Kohlschaben oder den Kohlgallenrüssler abzuhalten, sollte man ein Kulturschutznetz über die Kohlpflanzen anbringen. Erdflöhe werden durch regelmäßiges hacken und lockern des Bodens abgehalten.

Pilzkrankheiten wie die Kohlhernie und die Umfallkrankheit können durch Einhaltung der Fruchtfolge vermindert werden. Beim Befall mit der Kohlhernie sollte man eine Anbaupause von sieben Jahren einhalten und befallene Pflanzen über den Hausmüll entsorgen. Des Weiteren kann Falscher Mehltau sowie die Blattfleckenkrankheit auftreten.

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