Allgemeines und Herkunft
Zuckererbsen (Pisum sativum L. convar. axiphium Alef.) auch Kaiserschoten, Kefe oder Kiefelerbsen genannt, gehören zur Familie der “Hülsenfrüchtler” und zur Gattung “Erbse”. Erbsen stammen ursprünglich aus Asien und sind eine der ältesten Kulturpflanzen. Über das östliche Mittelmeer haben sie sich nach Europa ausgebreitet. Bis zum 16. oder 17. Jahrhundert verwendete man Erbsen als Trockengemüse, erst danach züchtete man Sorten wie Zuckererbsen, welche man auch unreif und roh essen konnte.
Zuckererbsen isst man im Gegensatz zu Pal- oder Schalerbsen und Makererbsen mitsamt der Erbsenhülse. Sie sind aufgrund ihres hohen Zuckergehaltes sehr süß und man muss sie jung ernten.
Standort und Boden
Zuckererbsen bevorzugen einen sonnigen Standort. Sie wachsen auch gut im Halbschatten, sollten dann aber nur mäßig gegossen werden, da sie Staunässe nicht gut vertragen. Ideal sind feinkrümlige, tiefgründige und humose Böden.
Anbau, Aussaat und Pflanzung
Je nach Sorte kann man Zuckererbsen schon ab Mitte März aussäen. Die letzte Aussaat sollte im Juni erfolgen. Für die Aussaat zieht man fünf Zentimeter tiefe Saatrillen, in welche man alle drei bis fünf Zentimeter ein Erbsenkorn legt. Anschließend sollte man die Erde andrücken. Der Reihenabstand sollte 40 Zentimeter oder in Doppelreihen 20 Zentimeter betragen.
Tipp: Um die Körner vor Vögeln zu schützen, kann man ein Vlies oder Gartennetz ausgelegen.
Pflege
Die meisten Erbsensorten benötigen zum Ranken eine Kletterhilfe, hierfür bieten sich dünne Äste oder Maschendraht an. Sobald die Pflanzen 10 Zentimeter hoch sind, häuft man sie mit Erde an, damit sich zusätzliche Wurzeln bilden und die Standfestigkeit sich erhöht. Der Boden sollte man regelmäßig lockern, um Unkräuter zu entfernen.
Zuckererbsen benötigen bis zur Blüte nur wenig Wasser, erst danach muss man auf eine verstärkte Wasserversorgung achten.
Zuckererbsen sind Schwachzehrer und benötigen keinen gesonderten Dünger.
Ernte und Verwendung
Je nach Sorte kann man die ersten Erbsenschoten schon nach 60 – 75 Tagen im Juni ernten, sobald sich die ersten zarten Schoten bilden. Je nach Aussaattermin erstreckt sich die Erntezeit bis in den September hinein. Möchte man sie roh verzehren, sollte man die Schoten möglichst jung ernten, da sie dann süßer und saftiger sind. Je regelmäßiger man die Schoten erntet, desto mehr wird bei der Pflanze eine neue Blütenbildung angeregt, wodurch sich der Ernteertrag steigern lässt.
Tipp: Nach der Ernte die Wurzeln der Zuckererbsen im Boden lassen, da sie diesem Stickstoff zuführen.
Zuckererbsenschoten sind bis zu zwei Tagen im Kühlschrank haltbar. Für eine längere Lagerung, lassen sie sich gut blanchieren und anschließend einfrieren.
Mischkultur und Fruchtfolge
Geeignete Pflanzen für die Mischkultur sind Borretsch, Dill, Fenchel, Gurken, Kohlarten, Kohlrabi, Lattich-Salate (Pflücksalat, Kopfsalat, Römischer Salat, usw.), Mais, Möhren, Radieschen sowie Zucchini. Zuckererbsen sollten hingegen nicht mit Bohnen, Kartoffeln, Knoblauch, Lauch, Tomaten und Zwiebeln in der Mischkultur gepflanzt werden.
Da die Wurzeln der Zuckererbsen Stickstoff im Boden binden, bieten sich als Nachkultur vor allem Starkzehrer wie Rosenkohl, Grünkohl und Chinakohl an.
Eine Anbaupause von 6 Jahren wird empfohlen, da Erbsen mit sich selbst sehr unverträglich sind.
Krankheiten und Schädlinge
Zuckererbsen sind anfällig für Schädlinge und Krankheiten. Hierzu zählen bei den Krankheiten insbesondere der Echte Mehltau, Falscher Mehltau, die Brennfleckenkrankheit und Erbsenrost.
Als tierische Schädlinge können die Erbsen-Minierfliege, der Erbsenwickler, die Erbsenblattlaus und der Erbsenkäfer auftreten.