Allgemeines und Herkunft

Chinakohl (Brassica rapa ssp. pekinensis) auch Pekingkohl, Chinesischer Kohl, Selleriekohl oder Japankohl genannt, gehört zur Familie der “Kreuzblütler” und der Gattung “Kohl”. Wie der Name schon vermuten lässt, stammt der Chinakohl aus China und wird dort seit dem 5. Jahrhundert angebaut. Es wird vermutet das der Chinakohl aus einer Kreuzung aus Speiserübe und Pak Choi entstanden ist. Erst Ende des 19. Jahrhunderts gelangte er nach Europa und Deutschland.

Chinakohl verträgt leichten Frost und wird daher als Nachkultur in Gärten immer beliebter.

Standort und Boden

Chinakohl bevorzugt einen windgeschützten, sonnigen bis halbschattigen Standort. Ideal sind für ihn als Starkzehrer nährstoffreiche, lockere und tiefgründige Böden. Magere Böden sollte man mit Kompost, etwas Mist oder Hornspäne aufbessern.

Anbau, Aussaat und Pflanzung

Chinakohl kann man entweder vorziehen oder direkt ins Beet aussäen. Der Zeitpunkt für die Aussaat ins Freiland oder die Voranzucht liegt je nach Sorte zwischen Mitte Juni bis Ende Juli. Die Saattiefe beträgt 1,5 bis 3 Zentimeter. Für Chinakohl sollte man ein Abstand von 30 bis 40 Zentimetern zu allen Seiten einhalten. Bei einer Temperatur von 18 bis 25 °Celsius erfolgt die Keimung nach ca. einer Woche.

Pflege

Chinakohl benötigt eine regelmäßige Wasserversorgung, Staunässe sollte man jedoch vermeiden. Darüber hinaus sollte man auf eine ausreichende Nährstoffzufuhr achten. Diese kann bei Pflanzung oder während des Blattwachstums in Form von Hornspäne, Hornmehl oder reifem Kompost erfolgen. Auch Brennesseljauche eignet sich sehr gut als Düngergabe.

Chinakohl ist eine typische Hackfrucht. Durch regelmäßiges Hacken des Bodens wird dieser aufgelockert und von Unkraut befreit. Die Pflanze kann sich dadurch gut entwickeln und bessere Ernteerträge hervorbringen.

Ernte und Verwendung

Ab Ende September bis Ende November ist der Chinakohl 80 Tage nach Aussaat erntereif. Leichte Fröste verträgt er und man sollte ihn daher, falls man ihn nicht benötigt, solange wie möglich im Gemüsebeet lassen.

Für die Ernte schneidet man die Köpfe bodennah ab und entfernt alle lockeren Umblätter. Die Wurzeln sollte man nicht im Beet lassen, sondern über die Biotonne oder den Hausmüll entsorgen, um Krankheitserreger vorzubeugen. 

Im Kühlschrank hält sich Chinakohl etwa eine Woche. In feuchten Tüchern eingewickelt sogar bis zu vier Wochen. Für eine längere Lagerung im Keller sollte man den Chinakohl mitsamt Wurzel ernten und in einer Kiste mit feuchtem Sand einschlagen. Die Pflanzen bleiben so bis Ende Januar haltbar. Eine andere Möglichkeit ist es, den Chinakohl zu blanchieren und anschließend einzufrieren.

Mischkultur und Fruchtfolge

Als Mischkultur eignen sich insbesondere Borretsch, Buschbohnen, Dill, Kapuzinerkresse, Lattich-Salate (Pflücksalat, Kopfsalat, Römischer Salat, usw.), Markerbsen, Möhren, Palerbsen, Schalerbsen und Spinat. Im Gegensatz dazu sollte man Chinakohl nicht mit anderen Kohlgemüsen, Radieschen und Rettich zusammen in der Mischkultur pflanzen.

Als Vorkulturen bieten sich insbesondere Markerbsen, Palerbsen, Schalerbsen und Schnittsalat an.

Bei der Fruchtfolge ist zu beachten, dass Chinakohl mit sich selbst und anderen Kreuzblütlern unverträglich ist. Eine Anbaupause von vier Jahren wird empfohlen.

Krankheiten und Schädlinge

Chinakohl ist wie andere Kohlsorten anfällig für eine Reihe von Schädlingen und Krankheiten. Um Kohlweißling, Kohlfliege, Kohleule, Kohlrübenblattwespe abzuhalten, kann man ein Kulturschutznetz über die Pflanzen anbringen. Erdflöhe werden durch regelmäßiges hacken und lockern des Bodens abgehalten.

Pilzkrankheiten wie die Kohlhernie kann man durch Einhaltung der Fruchtfolge vermindern. Beim Befall mit der Kohlhernie sollte man eine Anbaupause von sieben Jahren einhalten und befallene Pflanzen über den Hausmüll entsorgen.

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