Allgemeines und Herkunft
Die Winterzwiebel beziehungsweise Wintersteckzwiebel (Allium cepa) ist eine normale Speisezwiebel, welche man im Gegensatz zu dieser, im Herbst steckt. Überwinternd, reift sie im nächsten Frühjahr heran und wird im Mai geerntet. Sie gehört zur Familie der “Amaryllisgewächse” und zur Gattung “Lauch”.
Die Zwiebel ist eine der ältesten Kulturpflanzen und wurde schon vor 5000 Jahren als Heil- und Gemüsepflanze angebaut. Man vermutet, dass sie aus der Region Mittelasien stammt. In Mitteleuropa fand die Verbreitung der Zwiebel durch die Römer statt, für die sie als Grundnahrungsmittel galt.
Schnellübersicht Winterzwiebel
Standort und Nährstoffbedarf:
sonniger und warmer Standort, welcher nicht windgeschützt ist, mit mittlerem Nährstoffbedarf
Voranzucht, Aussaat und Pflanzung:
Ernte:
Mischkultur:
Gute Nachbarn: Dill, Kamille, Möhren sowie Salate
Vorkultur: –
Standort und Boden
Zwiebelarten bevorzugen einen sonnigen und warmen Standort, welcher vorzugsweise nicht windgeschützt ist, um den Befall von Mehltau vorzubeugen. Als Mittelzehrer gedeihen sie am besten auf leichten, durchlässigen und tiefgründigen Gartenböden. Vor der Pflanzung sollte man fertigen Kompost in den Boden einarbeiten. Auf Stallmist und frischen Kompost sollte man verzichten, da dieser die Zwiebelfliege anlockt.
Anbau, Aussaat und Pflanzung
Winterzwiebeln kann man von September bis Oktober ins Gemüsebeet stecken. Da sie nicht sehr kältetolerant sind, sollte man sie bei frostigen Temperaturen mit einer Mulchschicht bedecken. Die Zwiebeln werden so tief in die Erde gedrückt, dass sie gerade eben noch von Erde bedeckt sind. Die Pflanzung erfolgt meist in Reihen mit einem Abstand von 20 bis 25 Zentimetern. Innerhalb der Reihe sollte ein Abstand von 10 Zentimetern eingehalten werden.
Pflege
Wichtig ist es den Boden unkrautfrei zu halten und ihn von Zeit zu Zeit aufzulockern, da Zwiebeln gegenüber Unkraut konkurrenzschwach sind. Sobald die Zwiebeln aus der Erde spitzen, kann man die Pflanzen anhäufen, um sie besser vor Frösten und Unkraut zu schützen. Bei längeren Trockenperioden im Winter oder Frühling muss man die Winterzwiebeln gießen.
Ernte und Lagerung
Winterzwiebeln kann man zwischen Mai und Juli ernten. Da sie sehr weich und nicht schalenfest sind, können sie nicht gut gelagert werden und man sollte sie zeitnah verwenden.
Mischkultur und Fruchtfolge
Die Beachtung von Fruchtfolge und Mischkultur ist wichtig für einen gesunden Garten. Durch Fruchtfolge bleibt der Boden fruchtbar, da verschiedene Pflanzen unterschiedliche Nährstoffe nutzen und hinterlassen. Mischkultur fördert die biologische Vielfalt und schützt vor Schädlingsbefall, da sich bestimmte Pflanzen gegenseitig unterstützen.
Wichtig: Um verschiedenen Krankheiten und Schädlingen vorzubeugen, sollte man eine Anbaupause, von Pflanzen aus der Gattung “Lauch”, von drei Jahren einhalten.
Gute Nachbarn für die Mischkultur sind:
Möhren | Fördern das Wachstum der Zwiebeln und halten die Zwiebelfliege fern. Die Zwiebeln helfen im Gegenzug, die Möhrenfliege abzuhalten. |
Salat | Schwacher Nährstoffkonkurrent, lockert den Boden und nutzt andere Wurzeltiefen. |
Dill | Fördert das Wachstum der Zwiebeln durch positive Bodenwirkung. |
Kamille | Verbessert den Geschmack der Zwiebeln und stärkt sie gegen Krankheiten. |
Schlechte Nachbarn für die Mischkultur sind:
Bohnen | Stickstoffsammler, wodurch Zwiebeln schlechter wachsen können. |
Erbsen | Konkurrenz um Nährstoffe und Bodenplatz. |
Kohlarten (Brokkoli, Blumenkohl, etc.) | Beeinträchtigen das Wachstum der Zwiebeln und stehen in Konkurrenz um Nährstoffe. |
Lauch | Gleiche Familie (Allium), zieht ähnliche Schädlinge an und erhöht Krankheitsrisiko. |
Knoblauch | Konkurrenz um Platz und Nährstoffe, zudem können beide Pflanzen sich gegenseitig in ihrem Wachstum hemmen. |
Günstige Vor- und Nachkulturen sind:
Nachkulturen | |
Buschbohnen | Bohnen reichern den Boden mit Stickstoff an, was nach den zehrenden Zwiebeln vorteilhaft ist. |
Endivien | Wachsen gut auf lockergemachtem Boden und reduzieren Unkrautwachstum durch dichte Blätter. |
Erbsen | Verbessern die Bodenstruktur und reichern ebenfalls Stickstoff an. |
Feldsalat | Anspruchslos, wächst gut in aufgelockertem Boden nach den Zwiebeln. |
Mangold | Tiefwurzelnd, lockert den Boden weiter und nutzt andere Nährstoffe. |
Pastinaken | Durchwurzeln den Boden tief und profitieren von der gelockerten Erde nach den Zwiebeln. |
Petersilie | Unkompliziert, profitiert von der lockeren Erde und stellt keine großen Nährstoffansprüche. |
Radieschen | Schnellwüchsig und wenig konkurrenzstark, nutzt freie Flächen effizient. |
Rote Bete | Verträgt sich gut mit den Nährstoffverhältnissen nach Zwiebeln und lockert den Boden weiter. |
Spinat | Schwachzehrer, verbessert den Boden und unterdrückt Unkraut. |
Krankheiten und Schädlinge
Die Winterzwiebel ist anfällig für Mehltau, diesem kann man vorbeugen, in dem man Zwiebeln an einen etwas windigen Standort pflanzt und die Reihen nicht zu eng setzt. Ein weiterer Schädling ist die Zwiebelfliege, deren Larven im Speichergewebe leben und die Zwiebeln unbrauchbar machen. Zwiebelfliegen kann man abhalten, in dem man Gemüseschutznetze spannt und auf frischen Kompost verzichtet.
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