Allgemeines und Herkunft
Radicchio (Cichorium intybus var. foliosum) gehört zur Familie der “Korbblütler” und zur Gattung “Zichorien”. Er ist eng verwandt mit dem Chicorée und der Endivie und stammt wie diese von der Wegwarte ab. Im letzten Jahrhundert wurde diese Salatsorte fast ausschließlich in Italien angebaut, erfreut sich seit einigen Jahren aber auch hier in Deutschland immer größerer Beliebtheit.
Radicchio ist ein begrenzt winterharter Freilandsalat, welcher rotbraune feste Salatköpfe bildet, mit weißen Blattrippen und grünen Außenblättern. Radicchio besitzt eine pikante, leicht bittere Würze und wird in Deutschland überwiegend als Salat verzehrt. In Italien schätzt man ihn zudem auch als gegrillte oder gekochte Beilage zu Fleisch oder Pasta.
Schnellübersicht Radicchio
Standort und Nährstoffbedarf:
halbschattiger bis sonniger sowie windgeschützten und warmen Standort mit mittlerem Nährstoffbedarf
Voranzucht, Aussaat und Pflanzung:
Voranzucht: ab April
Aussaat: Mitte Mai bis Ende Juli
Pflanzung: ab Mai (vier Wochen nach der Aussaat)
Ernte:
Oktober bis November (Begrenzt winterharte Sorten bis März)
Mischkultur:
Gute Nachbarn: Borretsch, Feldsalat, Fenchel, Kerbel, Möhren sowie Tomaten
Schlechte Nachbarn:
Vorkultur: Hülsenfrüchte
Nachkulturen: –
Standort und Boden
Radicchio bevorzugt einen halbschattigen bis sonnigen, warmen sowie windgeschützten Standort. Als Mittelzehrer benötigt er einen humusreichen, lockeren, tiefgründigen und nährstoffreichen Boden. Idealerweise reichert man den Boden vor der Pflanzung mit Kompost an, jedoch sollte eine Überdüngung besonders mit Stickstoff vermieden werden.
Anbau, Aussaat und Pflanzung
Radicchio wird je nach Sorte zwischen Mitte Mai bis Ende Juli ausgesät. Der Abstand sollte jeweils 25 bis 30 Zentimeter zu allen Seiten betragen. Bei winterharten Sorten dahingegen ist ein Pflanzabstand von nur 12 – 15 Zentimeter empfehlenswert. Das Saatgut sollte man nur leicht mit Erde bedecken, etwas andrücken sowie leicht überbrausen.
Radicchio kann auch ab April hinter Glas vorgezogen werden. Da Radicchio bereits als Jungpflanze eine tiefe Pfahlwurzel entwickelt, ist es von Vorteil als Saatgefäß kleine Torftöpfe zu verwenden. Diese kann man später mitsamt dem Sämling auspflanzen, sodass die Wurzel unbehelligt bleibt. Ansonsten ist eine Auspflanzung spätestens nach 4 Wochen erforderlich.
Pflege
Radicchio gilt als recht anspruchslose Salatpflanze. Im Sommer ist regelmäßiges Gießen notwendig, jedoch sollte Staunässe vermieden werden. Des Weiteren sollte der Boden regelmäßig gehackt und von Unkraut befreit werden. Als Mittelzehrer reichen Kompost und Pflanzenjauche als Dünger.
Spezielle winterharte Sorten sollte man bei drohender Kälte mit einer Folie abdecken, da sie Minusgrade und Dauernässe nicht gut vertragen.
Ernte und Lagerung
Radicchio ist ein typischer Herbst- und Wintersalat, da er seine typische rötliche Färbung erst bei starken Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht ausgebildet. Die Ernte beginnt ab Oktober und reicht bis in den November hinein. Begrenzt winterharte Sorten können mitunter sogar bis in den März hinein geerntet werden.
Im Gemüsefach des Kühlschrankes hält sich Radicchio bis zu drei Tagen frisch.
Mischkultur und Fruchtfolge
Geeignete Pflanzen für die Mischkultur sind Borretsch, Feldsalat, Fenchel, Kerbel, Möhren sowie Tomaten. Als Nachfrucht ist er besonders geeignet auf Gemüsebeeten wo zuvor Hülsenfrüchtler, wie Bohnen oder Erbsen angebaut wurden.
Um verschiedenen Krankheiten und Schädlingen vorzubeugen, sollte eine Anbaupause von Pflanzen aus der Familie “Korbblütler” von vier Jahren eingehalten werden.
Krankheiten und Schädlinge
Radicchio wird nur selten von Krankheiten oder Schädlingen befallen. Vereinzelt kann der Blattrandbrand auftreten, welcher durch eine zu starke Stickstoffdüngung hervorgerufen werden kann. Darüber hinaus können Blattläuse die Salatpflanze befallen.
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