Allgemeines und Herkunft

Kerbel (Anthriscus cerefolium) auch Echter Kerbel, Gartenkerbel oder Küchenkerbel genannt, ist eine einjährige Gewürzpflanze. Sie gehört zur Familie der “Doldenblütler” sowie zur Gattung “Kerbel”. Die ursprüngliche Heimat der Wildform liegt in Südosteuropa und Südwestasien. Wahrscheinlich wurde das Kraut durch die Römer nach Mitteleuropa gebracht.

Es gibt glattblättrige und krausblättrige Sorten.

Standort und Boden

Kerbel bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Als Schwachzehrer benötigt er einen durchlässigen, leicht feuchten sowie humosen Boden. Wurde der Boden vor der Aussaat mit Kompost angereichert, wird keine erneute Düngung benötigt.

Anbau, Aussaat und Pflanzung

Kerbel kann man von März bis Ende Juni direkt ins Freiland säen. Da Kerbel ein Lichtkeimer ist, darf das Saatgut nur ganz fein mit Erde bedeckt sein. Wichtig ist es, dass die Samen bis zur Keimung nicht austrocknen. Während dieser Zeit sollte man bei Trockenheit regelmäßig gießen. Die Reihen sollten einen Abstand von 10 bis 15 Zentimeter besitzen. Da Kerbel ein empfindliches Wurzelwerk besitzt, sollte man auf eine Voranzucht verzichten.

Tipp: Für eine erste Ernte im kommenden Frühjahr kann Ende Juli für die Überwinterung ausgesät werden.

Tipp: Da man Kerbel nur bis zur Blüte erntet, bieten sich Folgeaussaaten im Abstand von zwei bis drei Wochen an.

Pflege

Kerbel ist eine recht anspruchslose Pflanze, welche nicht viel Pflege bedarf. Jedoch sollte man, gerade bei trockener Witterung, auf eine regelmäßige Wasserversorgung achten. Gleichzeitig sollte jedoch Staunässe vermieden werden. Blütentriebe sollte man zeitnah entfernen, damit den Blätter der typischen Kerbelgeschmack erhalten bleibt.

Ernte und Lagerung

Je nach Aussaattermin kann man die ersten jungen Blätter bereits nach ungefähr sechs Wochen ab Mitte Mai ernten. Der Erntezeitraum erstreckt sich bis in den Oktober hinein. Für die Ernte schneidet man nur die jungen und zarten Blätter ab. Sie besitzen das typisch würzig-süße Kerbelaroma, welches leicht an Anis erinnert. Sobald die Blüte einsetzt, sollte man, für einen unverfälschten Geschmack, nicht weiter ernten.

Die würzigen Blätter kann man zum Beispiel in Suppen, Soßen, Quarks, Omeletten und Salaten verwenden. Darüber hinaus sind sie traditioneller Bestandteil der Frankfurter Grünen Soße. Man sollte Kerbel stets frisch verwenden und nicht mitkochen.

Für die Trocknung ist Kerbel weniger geeignet, da er dadurch sein Aroma verliert. Besser ist es das Kraut einzufrieren.

Heilkunde

Kerbel findet nur selten als Heilkraut Verwendung. Nichtsdestotrotz verfügt Kerbel über Inhaltsstoffe, welche harntreibend und verdauungsfördernd wirken.

Für die Zubereitung eines Kerbel-Tees übergießt man eine Handvoll frische Blätter mit kochendem Wasser und lässt dieses ungefähr zehn Minuten abgedeckt ziehen. Anschließend durch ein Sieb abgießen. Zwei Tassen über den Tag verteilt trinken. Kerbel-Tee wirkt wassertreibend, entschlackend und blutreinigend.

Für leichte Entzündungen auf der Haut kann man einen Aufguss herstellen. (Zubereitung siehe Kerbel-Tee). Sobald der Aufguss abgekühlt ist, ein Baumwollhandtuch in der Flüssigkeit tränken und für einige Minuten auf die Entzündung legen.

Achtung: Auf Grund des Estragolgehaltes wird empfohlen Kerbel nicht für längere Zeit übermäßig einzunehmen.

Hinweis: Die hier vorgestellten Inhalte geben lediglich einen Überblick über die medizinische Nutzung und können keine Empfehlung darstellen. Bei ernsthaften oder unklaren Beschwerden gehe bitte unbedingt zu deinem Arzt oder Apotheker.

Mischkultur und Fruchtfolge

Geeignete Pflanzen für die Mischkultur sind vor allem Lattichsalate (Kopfsalat, Pflücksalat, Eissalat usw.) sowie Zichoriensalate. Der Kerbelgeruch schützt diese vor Blattläusen, Schnecken und Ameisen. Radieschen und Rettich werden in der Nähe von Kerbel schärfer.

Um verschiedenen Krankheiten und Schädlingen vorzubeugen, sollte man eine Anbaupause von Pflanzen aus der Familie der “Doldenblütler” von drei Jahren einhalten.

Krankheiten und Schädlinge

Vor allem bei feuchter Witterung und Staunässe können am Kerbel Pilzkrankheiten wie Welke oder Wurzelfäule auftreten. Zudem kann Echter Mehltau auftreten.

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