Allgemeines und Herkunft
Spinat (Spinacia oleracea) gehört zur Familie der “Fuchsschwanzgewächse” und der Gattung “Spinat”. Ursprünglich stammt der Spinat wahrscheinlich aus Südwestasien und gelangte im 9. Jahrhundert durch die Araber über Spanien nach Europa. Allgemein verbreitet hat sich der Spinat in Deutschland wohl erst im 16. Jahrhundert, wo er die bisher angebauten Gemüsearten Melde und Mangold weitgehend verdrängte.
Es handelt sich beim Spinat um eine einjährige Pflanze, von der es in etwa 50 verschiedene Sorten gibt, von denen man einige nur im Frühjahr oder im Winter anbauen kann.
Es werden drei verschiedene Typen unterscheiden: Weibliche Pflanzen bilden viel Blattmasse und blühen später, männliche Pflanzen bilden kleinere Blätter und neigen mehr zum Schossen. Als dritten Typ gelten gezüchteten Sorten, welche sowohl weibliche und männliche Blüten auf einer Pflanze tragen.
Standort und Boden
Der Standort sollte sonnig bis halbschattig sein. Als Mittelzehrer gedeiht Spinat am besten auf humosen und durchlässigen Boden, da er recht tief wurzelt. Kargen Boden sollte man mit Kompost aufbessern. Des Weiteren sollte man bei Trockenheit auf regelmäßiges gießen achten, ansonsten blüht der Spinat sehr schnell und wird unbrauchbar. Staunässe sollte man allerdings vermeiden.
Anbau, Aussaat und Pflanzung
Da Spinat die Hitze nicht verträgt, beschränkt sich der Anbau auf die Frühjahrs- und Herbstmonate. Frühjahrsspinat wird in den Monaten März bis Mai, Herbstspinat Mitte bis Ende August und Winterspinat im September unmittelbar im Freiland ausgesät. Eine spätere Aussaat sollte nicht erfolgen, da die Spinatpflanzen ansonsten nicht gut wurzeln und erfrieren.
Die Samenkörner sät man etwa einen bis drei Zentimeter tief ein. Der Reihenabstand sollte 20 bis 30 Zentimeter betragen. Wichtig ist es, nicht auf das Festklopfen der Saatreihen zu verzichten, um einen guten Bodenkontakt herzustellen. Nur so kann ein Keimerfolg garantiert werden.
Den Boden sollte man vor der Aussaat gut lockern und unkrautfrei halten sowie mit reifem Kompost und Steinmehl anreichern.
Pflege
Spinat ist ein Mittelzehrer und braucht außer der Kompostzugabe vor der Aussaat keine weiteren Nährstoffe. Eine übertriebene Düngung ist nicht zu empfehlen, da der Spinat ansonsten den Stickstoff in Form von Nitrat in den Blättern speichert. Eine gleichmäßige Wasserversorgung ist wichtig, da die Blätter ansonsten leicht austrocknen und der Spinat zu blühen beginnt. Darüber hinaus sollte man das Beet unkrautfrei halten.
Ernte und Lagerung
Die ersten Spinatblätter können 6 – 8 Wochen nach der Aussaat geerntet werden. Die Erntezeit im Frühjahr liegt zwischen April und Juni und im Herbst von Ende September bis in den November hinein. Bei regelmäßiger Ernte, kann das Wachstum der Gemüsepflanze deutlich gefördert werden. Geerntet wird Spinat entweder durch etappenweises entfernen von einzelnen Blättern oder indem er kurz über dem Boden abgeschnitten wird. Lässt man die Herzen stehen, so kann er im Jahr bis zu viermal geerntet werden.
Die Ernte sollte eingestellt werden, sobald der Spinat blüht. Dies ist ein Anzeichen für eine hohe Nitratkonzentration, die das Gemüse bitter schmecken lässt. Die Wurzeln sollten im Boden verbleiben, da sie durch die Abgabe von Saponien das Wachstum benachbarter Pflanzen und der Folgekulturen fördern.
Im Kühlschrank ist frischer Spinat in einem feuchten Tuch eingewickelt bis zu drei Tagen haltbar. Darüber hinaus lässt sich Spinat sehr gut einfrieren. Spinat kann man sowohl gekocht als auch frisch im Salat verzehren.
Mischkultur und Fruchtfolge
Durch die kurze Kulturzeit eignet sich der Spinat als Vor- bzw. Nachkultur für anderes Gemüse. Als Mischkultur eignen sich besonders Erdbeeren, Kohlarten, Kartoffeln, Knollensellerie, Radieschen, Rettich, Stangenbohnen, Stangensellerie sowie Tomaten.
Bei der Fruchtfolge ist zu beachten, dass Spinat mit sich selbst und anderen Fuchsschwanzgewächsen, wie Mangold, Rote Bete, Gartenmelde und Erdbeerspinat, unverträglich ist. Eine Anbaupause von drei Jahren wird empfohlen.
Tipp: Spinatwurzeln nach der Ernte nicht ausreißen. Sie enthalten Saponine, welche die Aufnahmefähigkeit der Pflanzenzellwände für Nährstoffe erhöhen. Übrig gebliebene Blätter auf dem Gartenboden lassen, sie dienen als Mulchmaterial. Bei Gemüsekulturen, welche vom Erdfloh heimgesucht werden, Spinat als Zwischenfrucht verwenden, da Spinatgeruch die Schädlinge vertreibt.
Empfohlene Sorten
- Matador: Für die Frühjahrs- und Herbstaussaat, altbewährte Sorte mit schnellem Wachstum und hohem Ertrag
Krankheiten und Schädlinge
Spinat ist ein robustes Gemüse. Anfällig sind jedoch die Jungpflanzen gegenüber Schnecken. Falscher Mehltau kann bei feuchter Witterung auftreten.