Allgemeines und Herkunft
Borretsch (Borago officinalis) auch Boretsch, Gurkenkraut oder Kukumerkraut genannt, ist eine Gewürz- und Heilpflanze und gehört zur Familie der “Raublattgewächse” sowie zur Gattung “Borretsch”. Die ursprüngliche Heimat liegt im Mittelmeerraum, seit dem späten Mittelalter wird die Pflanze auch in Mitteleuropa kultiviert.
Die Blätter des Borretsch besitzen einen gurkenähnlichen Geschmack, wodurch sich der Name Gurkenkraut ableiten lässt. Borretsch ist jedoch nicht mit Dill zu verwechseln, welches auch mitunter als Gurkenkraut bezeichnet wird. Neben den jungen Blättern sind beim Borretsch auch die wunderschönen blauen Blüten essbar.
Standort und Boden
Borretsch bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Als Starkzehrer unter den Kräutern benötigt er einen nährstoffreichen, durchlässigen sowie feuchten Boden. Ein windgeschützter Bereich ist ideal, da seine Stängel leicht brechen, ansonsten kann man ihn mit Stangen stützen. Den Boden sollte man mit etwas Kompost aufbereiten.
Anbau, Aussaat und Pflanzung
Borretsch kann man von April bis Juni direkt ins Freiland säen. Die Saattiefe sollte dabei einen bis zwei Zentimeter betragen. Da die einzelnen Pflanzen sehr ausladend werden, sollte pro Pflanze ein Abstand von 30 Zentimetern zu allen Seiten eingehalten werden.
Eine Voranzucht empfiehlt sich bei Borretsch nicht, da die Pflanze das Umpflanzen schlecht verträgt.
Achtung: Borretsch sät sich sehr leicht selber aus. Wenn man dies nicht möchte, sollte man die Samenstände nach der Blüte entfernen. Darüber hinaus hat er eine starke Wüchsigkeit und ein hohes Durchsetzungsvermögen gegenüber den Nachbarpflanzen, sodass ihn viele an den Rand des Beetes verbannen.
Pflege
Borretsch benötigt nicht allzu viel Pflege. Jedoch sollte die Pflanze bei andauernder Trockenheit regelmäßig gegossen werden, da sie einen feuchten Boden bevorzugt. Gelegentlich kann man mit etwas Brennesseljauche nachdüngen.
Ernte und Lagerung
Je nach Aussaattermin kann man die ersten jungen Blätter und Blüten ab Mai ernten. Der Erntezeitraum erstreckt sich bis in den Oktober hinein. Für die Küche sollte man nur die jungen und zarten Blätter nutzen. Man kann sie zum Beispiel in Salaten, Kräuterbutter sowie Kräuterquark verwenden. Darüber hinaus sind sie traditioneller Bestandteil der Frankfurter Grünen Soße.
Für die Trocknung eignen sich die Blätter nicht, da sie dadurch ihr Aroma verlieren. Soll der Geschmack konserviert werden, kann man als Alternative die Blätter in Öl oder Essig einlegen.
Neben den Blättern kann man auch die blauen Blüten essen. Sie sind besonders dekorativ in Salaten, Süßspeisen und Kuchen.
Tipp: In Eiswürfelbehältern mit Wasser eingefroren sind die Blüten hübsch als Dekoration in Getränken.
Achtung: Von öffentlicher Seite (Bundesinstituts für Risikobewertung) wird empfohlen, nur geringe Mengen an Borretsch zu verzehren, da die Pflanze höhere Anteile an Pyrrolizidinalkaloiden enthalten kann, welche bei höherem und längerem Konsum leberschädigende Wirkungen besitzen können.
Heilkunde
In der Vergangenheit war Borretsch ein bekanntes Heilkraut. Viele Pflanzenteile wurde für die Behandlung innerer sowie äußerer Beschwerden und Krankheiten verwendet. So wurde Borretsch zum Beispiel in der Volksheilkunde als entzündungshemmendes und reizlinderndes Hustenmittel benutzt. Die harn- und schweißtreibenden Eigenschaften nutzte man bei rheumatischen Erkrankungen.
Aufgrund der enthaltenden Pyrrolizidinalkaloiden wird von einer Verwendung als Heilkraut abgeraten.
Heutzutage findet Borretsch bzw. Borretschöl in der Naturheilkunde hauptsächlich für die Behandlung von Hauptbeschwerden Verwendung. Das Kraut besitzt immunstärkende, juckreizmindernde und entzündungshemmende Eigenschaften. So wird es vor allem bei Neurodermitis, juckender, trockener sowie schuppender Haut eingesetzt. Gutes Borretschöl enthält keine Pyrrolizidinalkaloide.
Hinweis: Die hier vorgestellten Inhalte geben lediglich einen Überblick über die medizinische Nutzung und können keine Empfehlung darstellen. Bei ernsthaften oder unklaren Beschwerden gehe bitte unbedingt zu deinem Arzt oder Apotheker.
Mischkultur und Fruchtfolge
Geeignete Pflanzen für die Mischkultur sind vor allem Buschbohnen, Erbsen, Gurken, Kartoffeln, Kohlarten, Lattichsalate (Kopfsalat, Pflücksalat, Eissalat usw.), Zichoriensalate sowie Zucchini.
Krankheiten und Schädlinge
Schädlinge, welche auftreten können, sind vor allem die Grüne und Schwarze Blattlaus. Um diesem vorzubeugen, sollte auf einen ausreichenden Pflanzenabstand achten. Aber auch Erdflöhe können sich an der Pflanze zu schaffen machen, hier hilft vor allem mulchen und den Boden feucht zu halten.
Des Weiteren kann gelegentlich Echter sowie Falscher Mehltau auftreten.
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