Allgemeines und Herkunft

Als Rauke, auch Rukola, Ruccola, Rucola oder Arugula genannt, bezeichnet man verschiedene Pflanzenarten aus der Familie der “Kreuzblütler”. Die Rauke stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und war bereits bei den Römern eine beliebte Heil- und Würzpflanze. Im Mittelalter gelangte die Rauke nach Mitteleuropa und führte jedoch in Deutschland bis zum 20. Jahrhundert ein Schattendasein unter den Salaten. Erst der Trend zur mediterranen Küche machte die Pflanze unter ihrem italienischen Namen Rukola wieder populär.

Bekannt sind vor allem zwei Vertreter. Zum einen die einjährige Salatrauke (Eruca sativa) und zum anderen die mehrjährige Wilde Rauke (Diplotaxis tenuifolia). In unseren Gärten wird vorzugsweise die einjährige Salatrauke angepflanzt. Sie wird 10 bis 50 Zentimeter hoch und hat einen leicht nussigen Geschmack und ist dadurch als frische Salatzutat oder auf der Pizza sehr beliebt.

Standort und Boden

Die Rauke benötigt einen warmen, halbschattigen bis sonnigen Standort. Als Schwachzehrer reicht ein humoser und sandig-lehmiger Boden aus. Bei der Beetvorbreitung sollte man rund zwei Liter Kompost pro Quadratmeter in den Boden einarbeiten.

Anbau, Aussaat und Pflanzung

Im Gewächshaus kann man die Rauke bereits ab März aussäen, für die Freilandaussaat sollte je nach Sorte bis April oder Mai warten. Folgesaaten in Abständen von drei Wochen sorgen für immer frischen Nachwuchs. Die letzte Aussaat im Freiland sollte im September erfolgen. Der Reihenabstand beträgt 15 bis 20 Zentimeter und die Saattiefe ein bis 1,5 Zentimeter.

Tipp: Rauke gedeiht auch in Töpfen oder Kübeln sehr gut.

Pflege

Die Rauke ist eine pflegeleichte Salatpflanze. Trotzdem sind einige Punkte zu beachten. Regelmäßiges gießen ist notwendig, um eine gute Wasserversorgung zu gewährleisten und um die Blütenbildung hinauszuzögern. Jedoch sollte man Staunässe vermeiden. Wichtig ist es zudem den Boden unkrautfrei zu halten und ihn von Zeit zu Zeit aufzulockern. Eine zusätzliche Düngung ist nicht erforderlich, da es sich bei der Rauke um einen Schwachzehrer handelt.

Ernte und Lagerung

Die Rauke ist je nach Sorte ab Ende April nach vier bis sechs Wochen erntereif, wenn die Blätter etwa zehn bis 15 Zentimeter lang sind. Die Erntezeit erstreckt sich bis in den Oktober hinein. Schneidet man die Blätter etwa drei Zentimeter über dem Boden ab, kann man ähnlich wie bei Schnittsalat bis zu dreimal ernten. Mit dem Eintreten der Blüte, endet die Ernte, da sie dann an Schärfe zunimmt.

In einem feuchten Tuch eingeschlagen halten sich die Blätter bis zu zwei Tagen im Kühlschrank.

Mischkultur und Fruchtfolge

Geeignete Pflanzen für die Mischkultur sind Knollensellerie, Möhren, Stangensellerie sowie Zwiebeln. Rauke sollten hingegen nicht mit Kohlarten in der Mischkultur gepflanzt werden.

Um verschiedenen Krankheiten und Schädlingen vorzubeugen, sollte man eine Anbaupause von Pflanzen aus der Pflanzenfamilie “Korbblütler” von vier Jahren einhalten.

Empfohlene Sorten

  • Speedy: Die Sorte vereint die positiven Eigenschaften eines schnellen Wuchses der Salatrauke und des intensiven-würzigen Aromas der Wilden Rauke. Eine Kultur im Topf ist möglich.
  • Wilde Rauke: Wächst etwas langsamer als die Salatrauke, hat dafür festere Blätter mit einem kräftigeren Geschmack. Sie kann mehrfach geerntet werden und ist bedingt winterhart, ähnlich wie Feldsalat.

Krankheiten und Schädlinge

Rauke ist eine robuste Pflanze. Im Gewächshaus kann es mitunter zu Falschem Mehltau kommen, wenn man im Sommer nicht regelmäßig lüftet. Um Erdflöhe zu vermeiden, sollte die Pflanze ab und an kräftig gegossen werden. Kohlfliegen kann man vorbeugen, in dem Nachbarkulturen mit anderen Kreuzblütlern vermieden und die Fruchtfolge eingehalten wird. Ist die Rauke von der Blattfleckenkrankheit befallen, sollte man die Pflanzen komplett vernichten. Zur Vermeidung sollte man auf düngen verzichten.

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