Allgemeines und Herkunft
Bohnenkraut (Satureja hortensis) auch Sommerbohnenkraut, Gartenbohnenkraut, Echtes Bohnenkraut, Pfefferkraut, Saturei, Gartensaturey oder Kölle genannt, ist eine Gewürzpflanze und gehört zur Familie der “Lippenblütler” und zur Gattung “Bohnenkräuter”. Die ursprüngliche Heimat liegt im mittleren und östlichen Mittelmeerraum, in der Kaukasus- sowie Schwarzmeerregion, in Kasachstan und Xinjiang. Im frühen Mittelalter kam die Pflanze wahrscheinlich durch Benediktinermönche nach Mitteleuropa und diente dort häufig als Ersatz für den teuren Pfeffer.
Das dem Namen nach sehr ähnliche Bergbohnenkraut (Satureja montana) ist im Gegensatz zum Bohnenkraut mehrjährig sowie kräftiger und herber im Aroma.
Standort und Boden
Das einjährige Bohnenkraut bevorzugt einen sonnigen und warmen Standort. Als Schwachzehrer benötigt es einen lockeren, durchlässigen, kalkhaltigen sowie humusreichen Boden. Als Düngung reicht reifer Kompost aus.
Anbau, Aussaat und Pflanzung
Bohnenkraut kann man ab April, sobald nicht mehr mit allzu starken Nachtfrösten zu rechnen ist, direkt ins Beet aussäen. Da es sich um einen Lichtkeimer handelt, darf das Saatgut nur ganz fein mit Erde bedeckt sein. Ab Mitte April kann man Bohnenkraut auch vorziehen, um es ab Mai ins Freiland zu pflanzen. Die letzte Aussaat oder Pflanzung sollte Anfang Juli erfolgen.
Die Pflanzung im Gemüse- oder Kräuterbeet erfolgt mit einem Pflanzabstand von 25 Zentimetern und einem Reihenabstand von 30 Zentimetern. Bei der Direktaussaat werden die zu nahe stehenden Pflanzen vereinzelt, damit die einzelnen Kräuter genug Platz haben, um sich zu entfalten.
Pflege
Bohnenkraut benötigt nicht allzu viel Pflege. Die Pflanze verträgt viel Trockenheit und sollte nur bei großer Hitze gegossen werden. Den Boden sollte man regelmäßig hacken sowie mulchen, um die Unkrautbildung zu minimieren.
Vor der Blüte, meistens im Juli, kann man die Pflanze um etwa 10 Zentimeter zurückschneiden. Dies regt zu neuem Wachstum und man kann die Pflanze noch einmal ernten.
Ernte und Lagerung
Je nach Aussaattermin kann man die ersten Blätter ab Juni ernten. Der Erntezeitraum erstreckt sich bis in den Oktober hinein.
Für den Vorrat sollte man das Bohnenkraut spätestens kurz vor der Blüte ernten. Man bindet das Kraut zum Trocknen büschelweise zusammen. Sobald die dünnen Blätter trocknen sind, streift man sie von den Stängeln ab und kann sie in verschlossenen Gläsern aufbewahren. Bohnenkraut behält auch im getrockneten Zustand sein würziges Aroma.
Heilkunde
Bohnenkraut ist reich an ätherischen Ölen. Diese wirken krampfstillend, magenstärkend, appetitanregend und helfen schwere Speisen besser verdauen zu können. So findet es klassischerweise bei Bohnengerichten Verwendung, aber auch bei Eintopf- sowie Kartoffelgerichten.
Bohnenkraut-Tee wirkt wohltuend für den Magen.
In der Volksheilkunde findet es Verwendung bei Verdauungsstörungen mit Blähungen und krampfartigen Beschwerden sowie bei Durchfallerkrankungen.
Mischkultur und Fruchtfolge
Geeignete Pflanzen für die Mischkultur sind vor allem Buschbohnen, Rote Bete und Stangenbohnen. Bohnenkraut hält die Schwarze Laus ab und schützt ebenfalls vor bodenbürtigen Pilzkrankheiten.
Um verschiedenen Krankheiten und Schädlingen vorzubeugen, sollte man eine Anbaupause von Pflanzen aus der Familie der “Lippenblütler” von drei Jahren einhalten.
Krankheiten und Schädlinge
Schädlinge welche auftreten können sind Zikaden, die Schwarze Bohnenlaus sowie der Grüne Schildkäfer. Ansonsten können Pilzkrankheiten wie Falscher Mehltau, Grauschimmel und Rost auftreten.
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