Allgemeines und Herkunft

Echter Kümmel (Carum carvi) auch Kümmel, Brotkümmel, Kümmich, Wiesen-Kümmel oder Gemeiner Kümmel genannt, ist eine zweijährige Gewürz- und Heilpflanze. Sie gehört zur Familie der “Doldenblütler” sowie zur Gattung “Kümmel”. Die ursprüngliche Heimat liegt in Vorderasien und den Mittelmeerländern. Kümmel gilt als eines der ältesten Gewürze Europas und wurde schon vor etwa 5.000 Jahren als Gewürz- und Heilpflanze verwendet.

Zu beachten ist, dass der Echte Kümmel und der Kreuzkümmel nicht zu einer Gattung gehören und sich darüber hinaus auch sehr stark im Geschmack unterscheiden.

Standort und Boden

Kümmel bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Als Schwachzehrer benötigt er einen feuchten, tiefgründigen sowie nährstoffreichen Boden. Staunässe sollte jedoch vermieden werden. Den Boden sollte man vor der Aussaat mit Kompost anreichern. Danach ist keine weitere Düngung notwendig.

Anbau, Aussaat und Pflanzung

Echten Kümmel kann man von April bis Mitte Juni direkt ins Freiland säen. Da Kümmel ein Lichtkeimer ist, darf das Saatgut nur ganz fein mit Erde bedeckt sein. Innerhalb der Pflanzreihe sollte der Abstand fünf Zentimeter und zwischen den Reihen 30 Zentimeter betragen.

Als Alternative kann man Kümmel auch ab Mitte Februar vorziehen und ab Mitte April ins Freiland pflanzen. Die optimale Keimtemperatur liegt zwischen fünf bis fünfzehn Grad. Die Keimdauer kann bis zu drei Wochen betragen.

Hinweis: Da Kümmel zweijährig ist, ist das Beet für zwei Jahre belegt. Im ersten Jahr erscheint nur eine Blattrosette. Erst im zweiten wächst der Stängel, mit den weißen Blütendolden, welche die Früchte tragen.

Pflege

Kümmel ist eine recht anspruchslose Pflanze. Den Boden sollte man unkrautfrei halten und bei trockenem Wetter die Pflanze regelmäßig gießen. Staunässe sollte man jedoch unbedingt vermeiden.

Ernte und Lagerung

Im ersten Jahr kann man die jungen Blätter bis zur Blütenbildung im darauffolgenden Jahr im Mai ernten. Die Blätter kann man zum Würzen von Suppen und Salaten verwenden. Möchte man im zweiten Jahr auch die Samen ernten, sollte man jedoch nicht zu viel Kraut von einer Pflanze entfernen.

Im zweiten Jahr kann man von Juni bis August die Samen ernten. Dafür werden die Dolden mit Samen abgeschnitten, sobald sie zu bräunen beginnen. Die Körner kann man über ein Tuch ausschütten. Anschließend sollte man sie für einige Tage trocknen und danach in einem luftdichten Gefäß aufbewahren. Kümmelsamen kann man zum Würzen von Fleisch- und Gemüsegerichten verwenden. Darüber hinaus kann man mit ihnen Brot sowie Käse verfeinern. Bekannt ist hier vor allem der aus Hessen und der Pfalz stammende Handkäs. Kohl sowie deftige und fettige Speisen werden durch Zugabe von Kümmelsamen bekömmlicher.

Neben den Blättern und den Samen ist auch die Pfahlwurzel der Kümmelpflanze essbar. Sie besitzt eine leichte Kümmelnote und kann wie Gemüse gekocht werden. Der beste Erntezeitpunkt ist im zweiten Standjahr im August und September.

Heilkunde

Kümmel wurde schon in der Antike als Heilpflanze verwendet und gilt mitunter als eine der ältesten Heilpflanzen in Europa. Auch in der heutigen Natur- und Volksheilkunde besitzt Kümmel eine recht große Bedeutung. Hauptsächlich wird er bei Magen-Darm-Erkrankungen, Verdauungsbeschwerden, Völlegefühl sowie Blähungen eingesetzt, da er die Tätigkeit der Verdauungsdrüsen anregt und blähungswidrige sowie krampflösende Wirkungen besitzt. Seine Wirkung ist dabei stärker als die von Anis oder Fenchel.

Für die Zubereitung eines Kümmeltees quetscht man in einem Mörser einen halben bis ganzen Teelöffel Kümmelsamen. Anschließend mit kochendem Wasser übergießen und ungefähr zehn bis fünfzehn Minuten abgedeckt ziehen lassen. Danach durch ein Sieb abseihen. Ein bis drei Tassen am Tag zwischen den Mahlzeiten trinken. Kümmeltee wirkt gegen Völlegefühl, Blähungen sowie leichten krampfartigen Magen-Darm-Beschwerden. Bei Säuglingen und Kleinkindern einen Teelöffel von dem Aufguss mit zur Flaschennahrung geben.

Neben einem reinen Kümmeltee haben sich auch Mischungen aus Fenchel, Anis, Koriander sowie Angelikawurzel zu gleichen Teilen bewährt. Insgesamt einen Teelöffel Kräuter pro Tasse.

Hinweis: Die hier vorgestellten Inhalte geben lediglich einen Überblick über die medizinische Nutzung und können keine Empfehlung darstellen. Bei ernsthaften oder unklaren Beschwerden gehe bitte unbedingt zu deinem Arzt oder Apotheker.

Mischkultur und Fruchtfolge

Geeignete Pflanzen für die Mischkultur sind vor allem Gurken, Kartoffeln und Rote Bete. Insbesondere bei Frühkartoffeln soll er eine Geschmacksverbesserung bewirken.

Auf keinen Fall sollte man Kümmel hingegen mit Fenchel zusammen anbauen.

Krankheiten und Schädlinge

In regenreichen Sommern können Doldenbrand sowie Falscher Mehltau auftreten. Als Schädlinge sind vor allem die Möhrenfliege und die Raupen der Kümmelmotte zu benennen.

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