Werden die gleichen Kulturpflanzen für eine lange Zeit auf der selben Stelle gepflanzt, laugen sie den Boden aus und die Erde wird “müde”. Gleichzeitig steigt die Gefahr von Schädlingen und Krankheitserregern. Um diesen vorzubeugen und um eine reiche Ernte zu erhalten, sollten die Fruchtfolge und ein regelmäßiger Fruchtwechsel eingehalten werden.
Aus diesem Grund nutzen schon die Römern die Zweifelderwirtschaft, welche sich mit der Zeit zur Dreifelderwirtschaft entwickelte. Als der Anbau von Kartoffeln und Hackfrüchten eine größere Rolle einnahm, wurde schließlich die Vierfelderwirtschaft eingeführt.
Starkzehrer, Mittelzehrer und Schwachzehrer
Verschiedene Gemüsepflanzen entnehmen den Boden unterschiedliche Nährstoffmengen. Deswegen werden sie in Starkzehrer, Mittelzehrer und Schwachzehrer unterteilt. Bei Beachtung der Fruchtfolge werden auf einem gut gedüngten Beet im ersten Jahr die Starkzehrer, welche reichlich Nährstoffe brauchen angepflanzt, im zweiten Jahr folgen die Mittelzehrer, welche geringere Ansprüche an den Nährstoffgehalt des Bodens legen und im dritten Jahr werden die bescheidenden Schwachzehrer angepflanzt, welche sich mit den übrigen Nährstoffresten zufrieden geben. Nach dem dritten Jahr ist der Boden erschöpft und es müssen neue Nährstoffe zugefügt werden.
Neben dem Nährstoffbedarf spielen auch die verwandtschaftlichen Verhältnisse der Pflanzen eine Rolle, es sollte grundsätzlich darauf geachtet werden, dass man nicht in zwei aufeinanderfolgenden Jahren an derselben Stelle Pflanzen aus derselben Familie anbaut.
Eine übersichtliche Aufteilung in Starkzehrer, Mittelzehrer und Schwachzehrer sowie deren Verwandtschaft wird hier aufgelistet.
Die dreijährige Fruchtfolge
Bei der dreijährigen Fruchtfolge wird vorausgesetzt, dass man seinen Garten in drei Flächen einteilt. Jede Fläche kann mehrere Beete enthalten. Im ersten Jahr gehört die erste Fläche den Starkzehrern, die zweite Fläche den Mittelzehrern und die dritte Fläche den Schwachzehrern. Im darauffolgenden Jahr rücken alle Gruppen eine Fläche weiter, sodass im vierten Jahr die ursprüngliche Reihenfolge erreicht ist.
Die vierjährige Fruchtfolge
Die vierjährige Fruchtfolge ähnelt der dreijährigen Fruchtfolge, mit dem Unterschied, dass der Garten in vier Flächen aufgeteilt wird und die vierte Fläche mit Gründüngung bepflanzt wird. Auf die Gründüngungsfläche folgen im nächsten Jahr die Starkzehrer.
Ausnahmen von den rhythmischen Wechsel bilden Tomaten, Rhabarber, Erdbeeren welche drei Jahre auf demselben Feld stehen bleiben sowie Grünspargel, welcher 8 – 10 Jahre auf seinem Beet bleibt.
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