Allgemeines und Herkunft

Estragon (Artemisia dracunculus) auch Biertram, Bertram, Dragon, Dargun, Dragonkraut, Schlangenkraut, Kaisersalat, Eierkraut oder Dragunwermut genannt, ist eine mehrjährige Gewürz- und Heilpflanze. Sie gehört zur Familie der “Korbblütler” sowie zur Gattung “Artemisia”. Die ursprüngliche Heimat liegt in den kühleren Regionen Osteuropas, Asiens und Nordamerikas.

Es werden zwei Formen des Estragons unterschieden. Zum einen den widerstandsfähigen Russischen Estragon und zum anderen den empfindlicheren aber würzigeren Französischen oder Deutschen Estragon.

Standort und Boden

Estragon bevorzugt einen warmen, windgeschützten sowie sonnigen Standort, kommt jedoch auch im Halbschatten zurecht. Als Schwach- bis Mittelzehrer benötigt er einen humusreichen, feuchten sowie durchlässigen Boden. Den Boden sollte man vor der Aussaat mit Kompost anreichern.

Anbau, Aussaat und Pflanzung

Estragon kann man von Mitte März bis Ende April vorziehen oder Anfang Mai direkt ins Freiland säen. Da Estragon ein Lichtkeimer ist, darf das Saatgut nur ganz fein mit Erde bedeckt sein. Der Pflanzabstand sollte ungefähr 50 Zentimeter zu allen Seiten betragen.

Vorgezogene Pflanzen bzw. gekaufte Jungpflanzen kann man im April und Mai ins Beet setzen.

Info: Den Russischen Estragon kann man sowohl durch die Aussaat von Samen als auch durch Wurzelausläufer vermehren. Bei dem Französischen Estragon ist nur die vegetative Vermehrung durch Wurzelausläufer möglich.

Pflege

Estragon benötigt während lang andauernden Trockenperioden eine regelmäßige Wasserzufuhr, da der Wurzelgrund immer feucht gehalten werden sollte. Staunässe sollte man jedoch vermeiden. Regelmäßiges auflockern des Bodens sowie mulchen sind von Vorteil. Im Frühjahr sollte man der Pflanze, für eine ausreichende Nährstoffversorgung, Kompost oder organischen Dünger geben.

Im Herbst schneidet man die Pflanze handbreit über den Boden ab, im darauffolgenden Frühjahr treibt sie aus dem Wurzelballen erneut aus. Für einen Winterschutz wird die Pflanze mit Fichtenreisig oder einem Vlies abgedeckt.

Alle vier Jahre sollte man die Pflanze verjüngen, indem man sie teilt und an einer anderen Stelle wieder einpflanzt.

Ernte und Lagerung

Die frischen Triebspitzen kann man den ganzen Sommer über, bis zum Einsetzen der Blüte, ernten. Kurz vor der Blüte sind die Blätter am aromatischen, verlieren dann jedoch schnell ihr Aroma. Für die Ernte sollte man grundsätzlich nur die Blätter und nicht die Zweige oder Blüten verwenden.

Estragon besitzt ein süßliches Aroma, welches hervorragend zu Lamm- und Geflügelgerichten, Eier-, Käse-, Kartoffel- sowie Rahmspeisen passt. Darüber hinaus ist Estragon eines der Hauptbestandteile der Sauce béarnaise. Im Gegensatz zu vielen anderen Kräutern, kann man Estragon mitkochen, ohne dass es sein Aroma verliert.

Für die Konservierung sollte man die geernteten Blätter einfrieren, da sie beim Trocknen einen Großteil ihres Aromas verlieren.

Heilkunde

Estragon wird mitunter auch als Heilkraut verwendet, obgleich es andere Kräuter gibt, welche meist eine stärkere Heilwirkung besitzen. Die Inhaltsstoffe von Estragon wirken harntreibend und verdauungsfördernd.

Für die Zubereitung eines Estragontees verwendet man einen Teelöffel Estragonblätter und übergießt diese mit 250ml kochendem Wasser. Ungefähr zehn Minuten abgedeckt ziehen lassen. Danach durch ein Sieb abseihen. Nach Mahlzeiten trinken, wenn ein Völlegefühl entstanden ist.

Achtung: Aufgrund des hohen Estragolgehaltes wird von der längerfristigen Einnahme von Estragon abgeraten. Als Gewürzkraut jedoch unbedenklich.

Hinweis: Die hier vorgestellten Inhalte geben lediglich einen Überblick über die medizinische Nutzung und können keine Empfehlung darstellen. Bei ernsthaften oder unklaren Beschwerden gehe bitte unbedingt zu deinem Arzt oder Apotheker.

Mischkultur und Fruchtfolge

Geeignete Pflanze für die Mischkultur ist vor allem Liebstöckel.

Krankheiten und Schädlinge

Gegenüber Krankheiten und Schädlingen ist das Kraut relativ unempfindlich. Gelegentlich können Blattläuse die Pflanze befallen. Darüber hinaus können Rost und Mehltau auftreten.

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