Allgemeines und Herkunft

Gewürzfenchel (Foeniculum vulgare) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Doldenblütler (Apiaceae). Ursprünglich stammt er aus dem Mittelmeerraum und Vorderasien. In Deutschland wurde Fenchel durch die Römer verbreitet, die ihn als Heil- und Gewürzpflanze schätzten. Beim Gewürzfenchel handelt es sich um eine mehrjährige Pflanze, die im Garten jedoch meist zweijährig gezogen wird. Er wird hauptsächlich wegen seiner Samen und des aromatischen Krauts angebaut. Im Gegensatz zum Knollenfenchel, bildet der Gewürzfenchel keine verdickte Knolle am Boden aus.
Schnellübersicht Gewürzfenchel
Standort und Nährstoffbedarf:
sonniger und windgeschützer Standort sowie mittlerer Nährstoffbedarf
Voranzucht, Aussaat und Pflanzung:
Voranzucht: Februar bis April
Aussaat: April bis Mai
Pflanzung: Mai
Ernte:
Die Blätter während des Sommers über ab dem 1. Jahr
Die Samen im August und September im 2. Jahr
Mischkultur und Fruchtfolge:
Gute Nachbarn: Borretsch
Schlechte Nachbarn: Kohl, Koriander oder anderen Fenchelsorten

Standort und Boden

Gewürzfenchel bevorzugt einen sonnigen, warmen und windgeschützten Standort. Er benötigt einen nährstoffreichen, feuchten sowie durchlässigen Boden. Feste Böden können den Ertrag mindern oder die Pflanzen verkümmern lassen. Bei der Beetvorbereitung sollte man den Boden mit zwei bis drei Litern Kompost pro Quadratmeter anreichern, um den Nährstoffbedarf der Pflanzen zu decken. Weitere Düngung ist dann nicht notwendig.

Anbau, Aussaat und Pflanzung

Der beste Aussaatzeitpunkt ist das Frühjahr von April bis Mai. Die Samen werden direkt ins Freiland gesät, etwa einen Zentimeter tief, und im Abstand von 20 x 40 Zentimetern. Man kann den Gewürzfenchel auch ab Februar vorziehen und anschließend ab Mitte Mai ins Freiland pflanzen.

Pflege

Gewürzfenchel ist relativ pflegeleicht. Es reicht, den Boden unkrautfrei zu halten und gelegentlich vorsichtig aufzulockern. Fenchel benötigt mäßig Wasser, besonders während trockener Perioden. Wenn die Pflanze zu groß wird, sollte man die langen Stängel an Stützstäben zusammenbinden. Nach der Samenernte im Herbst, sollte man die Pflanze handhoch zurückschneiden, damit sich im nächsten Frühjahr meue Blätter bilden können. Eine dünne Mulchschicht schützt vor starkem Frost und hilft, die Bodenfeuchtigkeit zu bewahren.

Ernte und Lagerung

Während des Sommers kann man die zarten Blätter als Gewürz in der Küche verwenden. Der Geschmack der Blätter erinnert an Anis und sie eignen sich für die Verwendung in Dips, Saucen, Salaten, Kräuterbutter und Fischgerichten.
Die Gewürzfenchelsamen erntet man im zweiten Standjahr im August oder September, wenn die Samen reif sind und eine braune Farbe annehmen. Zum Ernten schneidet man die Dolden ab und lässt sie an einem luftigen, schattigen Ort nachreifen. Anschließend werden die Samen durch Ausklopfen oder Ausreiben von den Dolden getrennt und man kann sie in luftdichten Behältern trocken und dunkel lagern. Die Fenchel-Körner passen gut zu selbstgebackenem Brot, Salaten und Suppen

Heilkunde

Gewürzfenchel wurde bereits in der Antike als Heilpflanze geschätzt. Auch heute noch hat Fenchel einen wichtigen Platz in der Natur- und Volksheilkunde. Vor allem wird er bei Magen-Darm-Erkrankungen, Verdauungsbeschwerden, Völlegefühl und Blähungen eingesetzt. Fenchel regt die Tätigkeit der Verdauungsdrüsen an und wirkt blähungslindernd sowie krampflösend. Seine Wirkung ist dabei milder als die von Kümmel, jedoch stärker als die von Anis.
Für die Zubereitung eines Fencheltees zerdrückt man in einem Mörser einen halben bis ganzen Teelöffel Fenchelsamen. Diese übergießt man mit kochendem Wasser und lässt sie etwa sieben bis zehn Minuten abgedeckt ziehen. Danach durch ein Sieb abseihen. Bei Bedarf kann man Fencheltee mit Honig süßen. Fencheltee eignet sich auch bestens zur Bekämpfung von Husten und Schnupfen. Der Schleim in den Bronchien wird durch den Tee gelöst.
Auch Säuglinge und Kleinkinder können bereits den Tee bekommen, um Blähungen und Koliken vorzubeugen oder sanft zu lösen. Ein Teelöffel des Aufgusses kann zur Flaschennahrung hinzugefügt werden. Bis zum 6. Monat sollten es jedoch insgesamt nicht mehr als 50 Milliliter pro Tag sein.
Anmerkung: Fencheltee sollte man, wie bei vielen Kräutertees, die als Heilmittel eingesetzt werden, nur in Maßen trinken. Ein bis drei Tassen am Tag sollte man nicht überschreiten.
Neben einem reinen Fenchelteehaben sich auch Mischungen aus Fenchel, Anis, Koriander, Kümmel sowie Angelikawurzel zu gleichen Teilen bewährt. Insgesamt einen Teelöffel Kräuter pro Tasse.
Hinweis: Die hier vorgestellten Inhalte geben lediglich einen Überblick über die medizinische Nutzung und können keine Empfehlung darstellen. Bei ernsthaften oder unklaren Beschwerden gehe bitte unbedingt zu deinem Arzt oder Apotheker.

Mischkultur und Fruchtfolge

In der Mischkultur eignen sich insbesonders Borretsch als guter Nachbar. Gewürzfenchel sollte hingegen nicht in der Nähe von Kohl, Koriander oder anderen Fenchelsorten gepflanzt werden. Bei Tomaten und Dill gibt es sehr widersprüchliche Angaben, ob sie sich gegenseitig positiv oder negativ im Wachstum beeinflussen.
Bei der Fruchtfolge sollte man eine Anbaupause von drei Jahren einhalten, um Bodenmüdigkeit zu vermeiden.

Schädlinge und Krankheiten

Gewürzfenchel ist relativ robust gegenüber Schädlingen und Krankheiten. In seltenen Fällen kann er von Blattläusen befallen werden. In sehr nassen Jahren besteht die Gefahr von Pilzinfektionen wie Mehltau. Eine gute Luftzirkulation und das Vermeiden von Überwässerung helfen, diesen Problemen vorzubeugen.
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