Mit dem März beginnt langsam der Übergang zum Frühling, und die ersten Wildkräuter sprießen wieder verstärkt. Die Tage werden länger, die Temperaturen steigen allmählich – ideale Bedingungen für Kräuter wie Vogelmiere, Brennnessel, Hirtentäschel und Giersch, die jetzt häufiger zu finden sind und wertvolle Nährstoffe liefern. Diese Pflanzen sind seit Jahrhunderten Teil der natürlichen Heilkunde und werden für ihre heilenden und nährstoffreichen Eigenschaften geschätzt. Sie enthalten unter anderem Vitamin C, Eisen und andere wichtige Mineralstoffe, die nach dem Winter besonders willkommen sind.
Noch ist das Pflanzenwachstum verhalten, größere Mengen lassen sich oft erst in den kommenden Wochen sammeln. Besonders für die Herstellung von Tinkturen, Salben oder anderen Heilmitteln sind viele Pflanzen erst später im Jahr ergiebiger. Wer im März Wildkräuter sammelt, sollte deshalb bewusst und in Maßen ernten, damit die Bestände sich weiter entwickeln können.
Wie immer gilt: Nur Pflanzen sammeln, die man sicher bestimmen kann, um Verwechslungen mit giftigen Arten zu vermeiden. Achte darauf, bevorzugt junge, zarte Blätter zu ernten, da sie oft besonders aromatisch und nährstoffreich sind. Der März bietet einen ersten Vorgeschmack auf die Vielfalt des Frühlings – und mit ein wenig Geduld wird die Auswahl an Wildkräutern in den kommenden Wochen noch deutlich größer.
Schnellübersicht: Wildkräuter und Heilpflanzen im März
Bärlauch, Behaartes Schaumkraut, Brennnessel, Echtes Löffelkraut, Efeu, Gänseblümchen, Giersch, Gundermann, Hirtentäschel, Persischer Ehrenpreis, Scharbockskraut, Spitzwegerich, Vogelmiere
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Bärlauch (Allium ursinum)
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Vorkommen: Bärlauch wächst bevorzugt in feuchten, schattigen Laubwäldern mit nährstoffreichen, humosen Böden. Er kommt oft in großen Beständen vor und ist besonders in Fluss- und Auenlandschaften verbreitet.
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Erkennungsmerkmale: Bärlauch besitzt lange, weiche Blätter mit glatter Oberfläche und deutlicher Mittelrippe. Diese haben einen starken Knoblauchgeruch, wenn sie zerrieben werden und wachsen direkt aus dem Boden. Die Blüten sind weiß und sternförmig.
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Nutzung: Bärlauch ist ein beliebtes Wildkraut in der Küche und wird roh oder verarbeitet genutzt. Er eignet sich für Pestos, Suppen, Soßen, Kräuterbutter, Dips, Brotaufstriche, Salate sowie Würzsalz.
In der Naturheilkunde wird Bärlauch für seine antibakterielle und verdauungsfördernde Wirkung genutzt.
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Verwendete Pflanzenteile: Vor allem die jungen, frischen Blätter, seltener die Blüten und Knospen. Die Zwiebeln sind zwar essbar, sollten aber aus Naturschutzgründen nicht geerntet werden.
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Sammelzeitraum: März bis Mai, bevor die Pflanze in die Blüte geht. Danach verlieren die Blätter an Aroma und werden zäher.
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Verwechslungsmöglichkeiten: Bärlauch kann man mit einigen giftigen Doppelgängern verwechseln. Zu diesen gehören:
Maiglöckchen (Convallaria majalis) welche ähnliche Blätter besitzt, aber ohne Knoblauchgeruch.
Herbstzeitlose (Colchicum autumnale), sie besitzt glänzende Blätter und keine Mittelrippe, hochgiftig!
Gefleckter Aronstab (Arum maculatum), die Blätter unterscheiden sich in der Form, aber im jungen Stadium kann es zu Verwechslungen kommen. Hochgiftig!
Besonders wichtig ist die Geruchsprobe: Nur Bärlauch riecht intensiv nach Knoblauch, wenn die Blätter zerrieben werden. Doch Vorsicht: Der Geruch bleibt an den Händen haften, weshalb eine mehrfache Überprüfung ratsam ist!
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Behaartes Schaumkraut (Cardamine hirsuta)
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Vorkommen: Das Behaarte Schaumkraut wächst bevorzugt auf nährstoffreichen, eher feuchten Böden. Man findet es häufig in Gärten, auf Äckern, an Wegrändern und in Wiesen. Besonders oft erscheint es in offenen Bodenstellen oder in frisch bearbeiteten Beeten.
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Erkennungsmerkmale: Die Pflanze ist eher klein (5–25 cm hoch) und hat gefiederte Blätter mit rundlichen bis ovalen Blättchen. Die weißen, vierzähligen Blüten sind klein und stehen in lockeren Trauben. Nach der Blüte bilden sich lange, schmale Schoten, die bei Berührung aufspringen und die Samen herausschleudern. Ein weiteres Merkmal sind die feinen, weichen Haare am Stängel.
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Nutzung: Mit seinem kresseähnlichen Geschmack eignet sich das Behaarte Schaumkraut für Salate, Kräuterquark oder als würzige Zutat für Suppen und Brotbeläge. Durch seinen senfölhaltigen Geschmack eignet es sich auch als Wildgewürz.
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Verwendete Pflanzenteile: Verwendet werden vor allem die jungen Blätter und Triebe, die Blüten sind ebenfalls essbar und dekorativ.
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Sammelzeitraum: Es kann besonders im Frühling und Herbst geerntet werden. Während milder Winter kann die Pflanze auch in der kalten Jahreszeit frische Blätter bilden.
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Verwechslungsmöglichkeiten: Verwechseln kann man das Behaarte Schaumkraut mit dem Wiesenschaumkraut (Cardamine pratensis) – größere Pflanze mit lila Blüten, welche auch essbar ist. Das Zahntrost (Odontites spp.) – hat eine andere Blattform und blüht meist gelblich oder violett und ist nicht giftig. Das Acker-Hellerkraut (Thlaspi arvense) – unterscheidet sich durch runde, scheibenförmige Früchte und ist ebenfalls essbar.
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Brennnessel (Urtica dioica)
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Vorkommen: Die Brennnessel wächst bevorzugt auf nährstoffreichen, stickstoffhaltigen Böden und ist häufig an Wegrändern, auf Brachflächen, in Gärten, Wiesen und an Waldrändern zu finden.
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Erkennungsmerkmale: Die mehrjährige Pflanze kann bis zu 1,5 Meter hoch werden. Ihre gezackten, oval bis lanzettlichen Blätter sind gegenständig angeordnet und mit feinen Brennhaaren besetzt, die bei Berührung Histamin und Ameisensäure abgeben, was zu einem brennenden Hautreiz führt. Die unscheinbaren, grünlichen Blüten wachsen in hängenden Rispen.
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Nutzung: Die Brennnessel ist eine vielseitige Wild- und Heilpflanze. In der Küche wird sie für Suppen, Spinat, Pesto oder Tee verwendet. Medizinisch wird sie aufgrund ihrer harntreibenden, entzündungshemmenden und stoffwechselanregenden Eigenschaften geschätzt. Sie findet Anwendung in der Naturheilkunde bei rheumatischen Beschwerden, Blasenentzündungen und Hautproblemen. Außerdem dient sie als Futterpflanze für Schmetterlingsraupen und kann als Gründüngung oder natürlicher Pflanzenschutz (z. B. Brennnesseljauche) im Garten genutzt werden.
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Verwendete Pflanzenteile: Hauptsächlich werden die jungen Blätter und Triebe genutzt, aber auch die Samen sowie die Wurzeln haben heilkundliche Anwendungen.
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Sammelzeitraum: Die jungen Triebe sind am schmackhaftesten von März bis Juni, können aber bis in den Herbst hinein geerntet werden. Die Samen sammelt man ab Spätsommer, die Wurzeln im Herbst oder zeitigen Frühjahr.
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Verwechslungsmöglichkeiten: Eine Verwechslung mit anderen Pflanzen ist selten, da die Brennhaare ein eindeutiges Merkmal sind. Eine entfernte Ähnlichkeit besteht mit der Taubnessel (Lamium sp.), die jedoch keine Brennhaare besitzt und oft bunte Blüten hat. Die Taubnessel ist ungiftig und essbar.
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Vorkommen: Die ursprüngliche Heimat liegt in Nordwesteuropa, wo es vor allem in den salzhaltigen Marschlanden vorkommt.
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Erkennungsmerkmale: Die zweijährige bis ausdauernde krautige Pflanze erreicht Wuchshöhen von 20 bis 50 Zentimetern. Sie besitzt kleine, rundliche bis löffelförmige Blätter, welche ihr den Namen gaben.
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Nutzung: Für die Küche verwendet man nur die jungen, unteren Blätter. Man kann sie in Salaten, Kartoffelgerichten, grünen Smoothies sowie Quark- und Eierspeisen verwenden. Darüber hinaus sind sie eine willkommene Abwechslung zu Kresse oder Schnittlauch und verfeinern genau wie diese belegte Brote.
In der Volksheilkunde wird es vor allem aufgrund seiner verdauungsfördernden sowie harntreibenden Wirkung verwendet bei Appetitlosigkeit, Leber-Gallen-Beschwerden, Harnwegsinfektionen sowie rheumatischen Erkrankungen. Löffelkraut ist darüber hinaus Bestandteil von Kräuter-Frühjahrskuren. Ihm wird eine belebende Wirkung zugeschrieben, welche gegen Frühjahrsmüdigkeit helfen soll.
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Verwendete Pflanzenteile: Junge Blätter
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Sammelzeitraum: Ganzjährig (Während der Blütezeit ist jedoch vom Verzehr abzuraten, da die Blätter dann ungenießbar scharf sind)
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Verwechslungsmöglichkeiten: Das Echte Löffelkraut wird manchmal mit dem Scharbockskraut (Ficaria verna, Synonym: Ranunculus ficaria L.) verwechselt. Das Scharbockskraut ist nur vor der Blüte genießbar, da es ab der Blüte Giftstoffe bildet. Beide lassen sich jedoch gut anhand der Blüte unterscheiden. Das Echte Löffelkraut besitzt weiße Blüten, das Scharbockskraut gelbe.
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Efeu (Hedera helix)
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Vorkommen: Wälder, Hecken, Mauern, Hausfassaden, schattige und feuchte Standorte.
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Erkennungsmerkmale: Immergrüne Kletterpflanze mit dunkelgrünen, gelappten Blättern. Junge Blätter sind oft dreilappig, während ältere Blätter am Blütenstängel eher oval sind. Gelbgrüne Blüten im Herbst, schwarze Beeren im Frühjahr.
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Nutzung: Die Blätter enthalten Saponine, wodurch sie sich als natürliches Waschmittel eignen.
Achtung: Sämtliche Pflanzenteile des Gemeinen Efeus sind giftig
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Verwendete Pflanzenteile: Blätter
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Sammelzeitraum: Ganzjährig
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Verwechslungsmöglichkeiten: Keine direkte Verwechslung mit essbaren Wildkräutern, jedoch mit anderen Kletterpflanzen wie Wilder Wein (Parthenocissus spp.), der ungiftig ist.
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Gänseblümchen (Bellis perennis)
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Vorkommen: Gänseblümchen sind sehr anpassungsfähig und wachsen auf Wiesen, Rasenflächen, Wegrändern und in Gärten. Sie bevorzugen sonnige bis halbschattige Standorte mit nährstoffreichen Böden.
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Erkennungsmerkmale: Ihre Blüten bestehen aus weißen Zungenblüten mit einer gelben Mitte. Je nach Witterung können die Blütenblätter leicht rötlich verfärbt sein. Charakteristisch ist, dass sich die Blüten nachts und bei schlechtem Wetter schließen. Die Blätter bilden eine dichte, bodennahe Rosette und sind spatelförmig sowie leicht behaart.
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Nutzung: In der Küche lassen sich die Blüten und jungen Blätter in Salaten, Kräuterquark oder auf Butterbrot verwenden. Die Blütenknospen können als eine Art Kapernersatz eingelegt werden. Auch in Smoothies oder Suppen sorgt das Wildkraut für eine Extraportion Nährstoffe.
In der Heilkunde wird das Gänseblümchen für seine entzündungshemmenden, schleimlösenden und wundheilenden Eigenschaften geschätzt. Ein Tee aus den Blüten kann Erkältungsbeschwerden lindern und die Verdauung anregen. Äußerlich angewendet, helfen Salben oder Tinkturen bei Hautreizungen oder kleinen Wunden.
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Verwendete Pflanzenteile: Genutzt werden vor allem die Blüten und jungen Blätter, während die Wurzeln seltener eine Rolle spielen.
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Sammelzeitraum: März bis Oktober
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Verwechslungsmöglichkeiten: Eine mögliche Verwechslung besteht mit der Margerite (Leucanthemum vulgare), die jedoch deutlich größer ist und aufrecht wächst. Margeriten sind ungiftig, sollten aber aufgrund ihres bitteren Geschmacks nicht in großen Mengen verzehrt werden.
Auch die Echte Kamille (Matricaria chamomilla) könnte optisch mit dem Gänseblümchen verwechselt werden. Sie ist ebenfalls ungiftig und zeichnet sich durch ihren charakteristischen, intensiven Kamillenduft aus.
Die Römische Kamille (Chamaemelum nobile) sieht ähnlich aus, besitzt jedoch farnartige Blätter. Sie ist ebenfalls essbar, wird aber seltener in der Küche verwendet.
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Giersch (Aegopodium podagraria)
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Vorkommen: Giersch ist eine weit verbreitete Pflanze, die vor allem in halbschattigen bis schattigen Standorten wächst. Er kommt häufig in Gärten, an Wegrändern, in Auwäldern und unter Hecken vor. Besonders in nährstoffreichen, feuchten Böden breitet er sich schnell aus und kann dichte Bestände bilden.
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Erkennungsmerkmale: Giersch ist eine ausdauernde krautige Pflanze mit einer Wuchshöhe von 30 bis 100 Zentimetern. Giersch besitzt dreiteilig gefiederte Blätter mit gezacktem Rand. Der hohle Stängel ist kantig. Die weißen Blütendolden erscheinen ab Mai und ähneln denen anderer Doldenblütler. Ein typisches Erkennungsmerkmal ist der Geruch: Zerriebene Blätter duften leicht nach Petersilie oder Möhre.
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Nutzung: Giersch ist ein vielseitiges Wildkraut, das sowohl kulinarisch als auch in der Naturheilkunde geschätzt wird. Die jungen Blätter eignen sich roh für Salate oder als würzige Zutat in Suppen, Quark und Pesto. Gekocht kann Giersch ähnlich wie Spinat verwendet werden. Er enthält viele Mineralstoffe, Vitamin C und sekundäre Pflanzenstoffe, die ihn zu einer wertvollen Ergänzung in der Ernährung machen. In der Naturheilkunde wird er traditionell gegen Gicht und rheumatische Beschwerden eingesetzt.
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Verwendete Pflanzenteile: In erster Linie werden die jungen Blätter genutzt, da sie besonders zart und aromatisch sind. Auch die Blüten und jungen Stängel können in der Küche verwendet werden. Die Wurzeln sind essbar, haben aber einen kräftigeren Geschmack und werden seltener genutzt.
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Sammelzeitraum: Die jungen Blätter sind besonders im Frühjahr (März bis Mai) am aromatischsten und zartesten. Nach dem ersten Schnitt oder Mähen treibt er oft erneut aus und liefert bis in den Herbst hinein frische Blätter.
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Verwechslungsmöglichkeiten: Da Giersch zur Familie der Doldenblütler gehört, besteht Verwechslungsgefahr mit giftigen Vertretern wie dem Gefleckten Schierling (hochgiftig) oder der Hundspetersilie (sehr giftig). Ein sicheres Unterscheidungsmerkmal ist das „Drei-Drei-Drei-Prinzip“: Der Giersch hat dreigeteilte Blätter, die wiederum aus drei Fiederblättchen bestehen, und auch der Stiel ist in Querschnitt dreikantig. Zudem fehlt bei Giersch der unangenehme Geruch, den einige giftige Doppelgänger absondern.
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Gundermann (Glechoma hederacea)
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Vorkommen: Wächst an Waldrändern, auf Wiesen, in Gärten und an Hecken. Bevorzugt nährstoffreiche, feuchte Böden.
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Erkennungsmerkmale: Kleine, rundliche bis nierenförmige, gezackte Blätter mit kräftigem Duft. Kriechender Wuchs, oft mit lila Blüten im Frühjahr.
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Nutzung: Wird als Würzkraut für Suppen, Salate und Kräuterbutter verwendet. In der Volksheilkunde wird er zur Behandlung von Atemwegserkrankungen genutzt. Des Weiteren kann er äußerlich bei Hauterkrankungen und schlecht heilenden Wunden genutzt werden.
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Verwendete Pflanzenteile: Junge Blätter, Stängel, Blüten.
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Sammelzeitraum: Ganzjährig, besonders aromatisch vor der Blüte im Frühjahr.
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Verwechslungsmöglichkeiten: Kann mit anderen kriechenden Pflanzen wie der Gundelrebe oder dem Kriechenden Günsel verwechselt werden, unterscheidet sich aber durch den intensiven, würzigen Duft und die typische Blattform.
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Hirtentäschel (Capsella bursa-pastoris)
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Vorkommen: Das Hirtentäschel ist eine sehr anpassungsfähige Pflanze und wächst auf Äckern, Brachflächen, Wegen, in Gärten sowie an Straßenrändern. Es bevorzugt nährstoffreiche sowie eher trockene Böden.
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Erkennungsmerkmale: Das Hirtentäschel ist eine krautige Pflanze, die bis zu 50 cm hoch werden kann. Charakteristisch sind die kleinen, weißen Blüten mit vier Blütenblättern, die in lockeren Trauben an langen Stängeln stehen. Die Blätter sind in einer grundständigen Rosette angeordnet und ähneln in ihrer Form dem Löwenzahn, allerdings ohne die milchige Bruchstelle. Auffällig sind die herzförmigen, flachen Schötchenfrüchte, die dem Hirtentäschel seinen Namen geben.
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Nutzung: Das Hirtentäschel ist eine bekannte Heilpflanze mit blutstillenden Eigenschaften. Es wird traditionell zur Behandlung von Wunden und bei Menstruationsbeschwerden eingesetzt. In der Küche kann es als Wildgemüse in Salaten, Suppen oder als würzige Zutat genutzt werden.
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Verwendete Pflanzenteile: Gesammelt werden vor allem die Blätter, Blüten und Samen. Die Blätter schmecken leicht scharf und kohlartig, während die Samen als Pfefferersatz dienen können.
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Sammelzeitraum: Die jungen Blätter schmecken am besten im Frühjahr und Herbst. Die Blüten erscheinen meist zwischen März und Oktober, können aber in milden Wintern auch früher oder später vorkommen.
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Verwechslungsmöglichkeiten: Verwechselungen sind vor allem mit anderen Kreuzblütlern (Brassicaceae) möglich, wie z. B. dem Ackerhellerkraut (Thlaspi arvense) oder dem Bauernsenf (Teesdalia nudicaulis). Diese sind jedoch ungiftig. Die herzförmigen Schötchen sind ein gutes Erkennungsmerkmal des Hirtentäschels.
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Persischer Ehrenpreis (Veronica persica)
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Vorkommen: Der Persische Ehrenpreis wächst bevorzugt auf Äckern, Wiesen, Wegrändern und in Gärten. Er ist ein typisches Beikraut in Beeten und kommt in nährstoffreichen, lockeren Böden vor. Er gilt als Lehmanzeiger.
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Erkennungsmerkmale: Die Pflanze hat kriechende bis aufsteigende, verzweigte Stängel und rundliche bis eiförmige, gezähnte Blätter. Sie besitzt vier Blütenblätter mit himmelblauen Blüten.
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Nutzung: Die Blätter und jungen Triebe sind essbar und können roh in Salaten verwendet werden.
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Verwendete Pflanzenteile: Junge Blätter und Triebspitzen, Blüten. Ältere Pflanzenteile sind oft zäh und weniger aromatisch.
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Sammelzeitraum: Februar bis November
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Verwechslungsmöglichkeiten: Persischer Ehrenpreis kann mit anderen Ehrenpreisarten wie beispielsweise Feld-Ehrenpreis, Acker-Ehrenpreis, Efeu-Ehrenpreis und Gamander-Ehrenpreis verwechselt werden.
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Scharbockskraut (Ficaria verna, früher Ranunculus ficaria)
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Vorkommen: Scharbockskraut wächst bevorzugt in feuchten, nährstoffreichen Böden, oft in Wäldern, an Bachufern, in Parks und Gärten. Es bildet im zeitigen Frühjahr dichte Teppiche und verschwindet nach der Blüte wieder.
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Erkennungsmerkmale: Die Pflanze hat rundlich-herzförmige, glänzend grüne Blätter und leuchtend gelbe, sternförmige Blüten mit meist acht bis zwölf Blütenblättern. Die Blätter erscheinen bereits sehr früh im Jahr.
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Nutzung: Die jungen Blätter wurden traditionell wegen ihres Vitamin-C-Gehalts gegen Skorbut genutzt. Heute finden sie gelegentlich Verwendung in Salaten, Kräuterquark oder als Wildgemüse. Aufgrund des Gehalts an Protoanemonin sollte der Verzehr jedoch nur in kleinen Mengen und nur vor der Blüte erfolgen.
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Verwendete Pflanzenteile: Junge Blätter vor der Blüte. Nach der Blüte steigt der Gehalt an giftigen Stoffen (Protoanemonin), wodurch die Pflanze ungenießbar wird.
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Sammelzeitraum: Februar bis April, vor der Blüte.
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Verwechslungsmöglichkeiten: Mit anderen Hahnenfußgewächsen, insbesondere mit giftigen Arten wie dem Scharfen Hahnenfuß (Ranunculus acris) oder der Sumpfdotterblume. Die Sumpfdotterblume ist eine Einzelpflanze wohingegen das Scharbockskraut in großen Teppichen wächst.
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Spitzwegerich (Plantago lanceolata)
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Vorkommen: Spitzwegerich ist eine anpassungsfähige Pflanze, die an Wegrändern, auf Wiesen, Brachflächen und in Gärten wächst. Er kommt sowohl auf nährstoffreicheren als auch auf eher mageren Böden vor, wobei er auf kargen Standorten meist kleiner bleibt. Besonders häufig findet man ihn auf verdichteten Böden, wo er durch seine tiefreichenden Wurzeln gut gedeihen kann.
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Erkennungsmerkmale: Der Spitzwegerich besitzt schmale, lanzettliche Blätter mit parallel verlaufenden Blattnerven. Die Blätter wachsen in einer grundständigen Rosette, aus deren Mitte sich die Blütenstängel erheben. Die Blütenstände sind zylindrisch und unscheinbar, umgeben von kleinen weißen Staubblättern. Ein weiteres Erkennungsmerkmal ist, dass sich die Blätter beim Auseinanderziehen faserig dehnen lassen.
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Nutzung: Spitzwegerich ist eine vielseitige Heil- und Wildpflanze. In der Naturheilkunde wird er vor allem für seine schleimlösenden, antibakteriellen und wundheilenden Eigenschaften geschätzt. Er wird bei Husten, Insektenstichen und kleinen Wunden verwendet. Die frischen Blätter eignen sich in der Küche für Salate, Kräuterbutter oder Suppen und haben einen leicht herben, pilzartigen Geschmack.
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Verwendete Pflanzenteile: Hauptsächlich werden die Blätter und Blüten genutzt. Die jungen Blätter sind zart und gut für den Verzehr geeignet, während ältere Blätter eher für Tees oder als Umschläge Verwendung finden. Die Samen sind ebenfalls essbar und reich an Ballaststoffen.
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Sammelzeitraum: Spitzwegerich kann von Frühjahr bis in den Herbst hinein sammeln. Die jungen Blätter sind besonders im Frühling (April bis Juni) am aromatischsten. Blüten und Samenstände erscheinen ab Mai bis in den Spätsommer.
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Verwechslungsmöglichkeiten: Spitzwegerich kann man mit anderen Wegerich-Arten wie Breitwegerich oder Mittlerem Wegerich verwechseln, die jedoch ebenfalls essbar und ungiftig sind.
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Vogelmiere (Stellaria media)
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Vorkommen: Sie wächst bevorzugt auf nährstoffreichen, lockeren Böden, in Gärten, auf Äckern, Wegen und Wiesen.
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Erkennungsmerkmale: Einjährige Pflanze, welche 5 bis 40 Zentimeter hoch wird. Sie besitzt kleine, zarte, sternförmige weiße Blüten mit fünf tief zweigeteilten Kronblättern, die oft wie zehn aussehen. Der Stängel hat eine einseitige Haarlinie und die Blätter sind grün, fleischig und weich.
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Nutzung: Sie ist essbar, mild im Geschmack, reich an Vitamin C, Eisen und Mineralstoffen. Man kann sie Salaten, Smoothies, Suppen sowie Pesto verwenden. In der Naturheilkunde wird sie auf Grund ihrer entzündungshemmenden, vitalisierenden sowie blutreinigenden Eigenschaften bei Rheuma, Gelenksentzündungen, Leberbeschwerden sowie Frühjahrskuren verwendet.
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Verwendete Pflanzenteile: Junge Blätter, Triebe sowie Blüten. Bei älteren Pflanzen sind die Stängel oft zäher und weniger gut für den Verzehr geeignet.
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Sammelzeitraum: Ganzjährig
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Verwechslungsmöglichkeiten: Kann mit anderen niedrig wachsenden Kräutern verwechselt werden, insbesondere mit dem schwachgiftigen Acker-Gauchheil (Anagallis arvensis), dessen Blätter aber keine einseitige Haarlinie aufweisen und dessen Blüten rot oder blau sind.