Auch im Januar gibt es einige Wildkräuter und Heilpflanzen, die man sammeln kann, da sie sich den kalten Temperaturen angepasst haben. Im Januar kannst du Kräuter wie Vogelmiere, Gundermann oder Echtes Löffelkraut entdecken, die nicht nur nahrhaft, sondern auch voll von Vitaminen und Mineralstoffen sind. Diese Pflanzen sind seit Jahrhunderten Teil der natürlichen Heilkunde und werden für ihre heilenden und nährstoffreichen Eigenschaften geschätzt. Sie sind ein wertvoller Bestandteil der Natur und bieten eine gesunde Ergänzung für die Winterküche. Man kann sie wunderbar in Salaten, Tees oder als Heilpflanzen verwenden.
Allerdings sollte man im Januar nicht erwarten, große Mengen an Wildkräutern zu finden. Durch die kalten Temperaturen wachsen sie langsamer, und viele Pflanzen haben noch nicht ihre volle Kraft entwickelt. Besonders für die Herstellung von Tinkturen, Salben oder anderen Heilmitteln ist es oft besser, auf den Frühling oder Sommer zu warten, wenn die Pflanzen mehr wertvolle Inhaltsstoffe wie ätherische Öle, Gerb- und Bitterstoffe enthalten. Dennoch können die winterlichen Wildkräuter eine wertvolle Ergänzung in der Küche sein und helfen, den Speiseplan auch in der kalten Jahreszeit mit frischen Nährstoffen zu bereichern.
Wichtig ist, dass du beim Sammeln immer sicher bist, welche Pflanzen du vor dir hast. Verwechselungen mit giftigen Pflanzen sind gefährlich, daher solltest du nur die Kräuter sammeln, die du genau kennst. Achte darauf, nur kleine Mengen zu entnehmen, um den Pflanzenbestand zu erhalten und ihnen die Möglichkeit zu geben, weiterzuwachsen. So kannst du sicherstellen, dass die Natur sich weiterhin erholen kann und auch künftige Sammler von den Kräutern profitieren.
Schnellübersicht: Wildkräuter im Januar
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Vorkommen: Die ursprüngliche Heimat liegt in Nordwesteuropa, wo es vor allem in den salzhaltigen Marschlanden vorkommt. Mittlerweile ist es jedoch auch in kalkhaltigen Böden im Binnenland zu finden.
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Erkennungsmerkmale: Die zweijährige bis ausdauernde krautige Pflanze erreicht Wuchshöhen von 20 bis 50 Zentimetern. Sie besitzt kleine, rundliche bis löffelförmige Blätter, die ihr den Namen gaben.
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Nutzung: Für die Küche verwendet man nur die jungen, unteren Blätter. Man kann sie in Salaten, Kartoffelgerichten, grünen Smoothies sowie Quark- und Eierspeisen verwenden. Darüber hinaus sind sie eine willkommene Abwechslung zu Kresse oder Schnittlauch und verfeinern genau wie diese belegte Brote.
In der Volksheilkunde wird es vor allem aufgrund seiner verdauungsfördernden sowie harntreibenden Wirkung verwendet bei Appetitlosigkeit, Leber-Gallen-Beschwerden, Harnwegsinfektionen sowie rheumatischen Erkrankungen. Löffelkraut ist darüber hinaus Bestandteil von Kräuter-Frühjahreskuren. Ihm wird eine belebende Wirkung zugeschrieben, welche gegen Frühjahrsmüdigkeit helfen soll.
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Verwendete Pflanzenteile: Junge Blätter
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Sammelzeitraum: Ganzjährig (Während der Blütezeit ist jedoch vom Verzehr abzuraten, da die Blätter dann ungenießbar scharf sind)
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Verwechslungsmöglichkeiten: Das Echte Löffelkraut wird manchmal mit dem Scharbockskraut (Ficaria verna, Synonym: Ranunculus ficaria L.) verwechselt. Das Scharbockskraut ist nur vor der Blüte genießbar, da es ab der Blüte Giftstoffe bildet. Beide lassen sich jedoch gut anhand der Blüte unterscheiden. Das Echte Löffelkraut besitzt weiße Blüten, das Scharbockskraut gelbe.
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Efeu (Hedera helix)
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Vorkommen: Wälder, Hecken, Mauern, Hausfassaden, schattige und feuchte Standorte.
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Erkennungsmerkmale: Immergrüne Kletterpflanze mit dunkelgrünen, gelappten Blättern. Junge Blätter sind oft dreilappig, während ältere Blätter am Blütenstängel eher oval sind. Gelbgrüne Blüten im Herbst, schwarze Beeren im Frühjahr.
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Nutzung: Die Blätter enthalten Saponine, wodurch sie sich als natürliches Waschmittel eignen. Allerdings sind alle Pflanzenteile giftig und können Hautreizungen verursachen, daher sollten sie mit Vorsicht verwendet werden.
Achtung: Sämtliche Pflanzenteile des Gemeinen Efeus sind giftig
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Verwendete Pflanzenteile: Blätter
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Sammelzeitraum: Ganzjährig
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Verwechslungsmöglichkeiten: Keine direkte Verwechslung mit essbaren Wildkräutern, jedoch mit anderen Kletterpflanzen wie Wilder Wein (Parthenocissus spp.), der ungiftig ist.
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Gundermann (Glechoma hederacea)
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Vorkommen: Wächst an Waldrändern, auf Wiesen, in Gärten und an Hecken. Bevorzugt nährstoffreiche, feuchte Böden.
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Erkennungsmerkmale: Kleine, rundliche bis nierenförmige, gezackte Blätter mit kräftigem Duft. Kriechender Wuchs, oft mit lila Blüten im Frühjahr.
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Nutzung: Wird als Würzkraut für Suppen, Salate und Kräuterbutter verwendet. In der Volksheilkunde wird es traditionell zur Stärkung des Immunsystems und zur Unterstützung bei Atemwegs- und Verdauungsbeschwerden genutzt.
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Verwendete Pflanzenteile: Junge Blätter, Stängel, Blüten.
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Sammelzeitraum: Ganzjährig, besonders aromatisch vor der Blüte im Frühjahr.
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Verwechslungsmöglichkeiten: Kann mit anderen kriechenden Pflanzen wie der Gundelrebe oder dem Kriechenden Günsel verwechselt werden, unterscheidet sich aber durch den intensiven, würzigen Duft und die typische Blattform.
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Vogelmiere (Stellaria media)
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Vorkommen: Sie wächst bevorzugt auf nährstoffreichen, lockeren Böden, in Gärten, auf Äckern, Wegen und Wiesen.
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Erkennungsmerkmale: Einjährige Pflanze, welche 5 bis 40 Zentimeter hoch wird. Sie besitzt kleine, zarte, sternförmige weiße Blüten mit fünf tief zweigeteilten Kronblättern, die oft wie zehn aussehen. Der Stängel hat eine einseitige Haarlinie und die Blätter sind grün, fleischig und weich.
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Nutzung: Sie ist essbar, mild im Geschmack, reich an Vitamin C, Eisen und Mineralstoffen. Man kann sie Salaten, Smoothies, Suppen sowie Pesto verwenden. In der Naturheilkunde wird sie auf Grund ihrer entzündungshemmenden, vitalisierenden sowie blutreinigenden Eigenschaften bei Rheuma, Gelenksentzündungen, Leberbeschwerden sowie Frühjahrskuren verwendet.
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Verwendete Pflanzenteile: Junge Blätter, Triebe und Blüten. Bei älteren Pflanzen sind die Stängel oft zäher und weniger gut für den Verzehr geeignet.
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Sammelzeitraum: Ganzjährig
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Verwechslungsmöglichkeiten: Kann mit anderen niedrig wachsenden Kräutern verwechselt werden, insbesondere mit dem schwachgiftigen Acker-Gauchheil (Anagallis arvensis), dessen Blätter aber keine einseitige Haarlinie aufweisen und dessen Blüten rot oder blau sind.